Onlineshopping: So viel geben Männer und Frauen im Netz aus

Pakete laufen über ein Laufband in einer Halle (Archivbild).

Pakete laufen über ein Laufband in einer Halle (Archivbild).

58 Millionen Deutsche und damit 84 Prozent der Bevölkerung kaufen inzwischen im Internet ein – und das immer häufiger. Seit Ausbruch der Pandemie bekennen sich mehr als vier von zehn Onlineshoppern zu verstärkten Einkäufen im Netz, hat der Digitalverband Bitkom in einer Studie ermittelt. Männer geben dort monatlich nach eigenen Angaben im Schnitt 230 Euro aus, Frauen 180 Euro.

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Aufsteiger der jüngsten Zeit sind dabei Schnelllieferdienste. Jeder sechste Onlineshopper hat sich hierzulande während der Pandemie davon erstmals versorgen lassen. „Das ist ein neues Phänomen, das auf viel Resonanz trifft“, erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Es ist aber eine zwiespältige Entwicklung.

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Denn Expresslieferdienste sind vielfach von prekären Beschäftigungs­verhältnissen geprägt. Das interessiert jedoch deren meist jüngere Kundinnen und Kunden nicht besonders. „Wir haben gefragt, aber das verändert das Einkaufsverhalten nicht wirklich“, betont Rohleder. Die Lohnproblematik sei zwar bei Verbraucherinnen und Verbrauchern bekannt. Reagieren würden sie aber bestenfalls damit, dass mehr Trinkgeld gegeben wird.

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Onlinehandel wird immer größeres Umweltproblem

Weil der Onlinehandel mit seinem Anwachsen auch ein immer größeres Umweltproblem wird durch anschwellende Verpackungsberge oder die schon bei der Bestellung von Kundinnen und Kunden fest eingeplante Rücksendung von Artikeln, hat Bitkom in der Studie auch nach der Moral von Verbraucherinnen und Verbrauchern gefragt. Wenn es um Nachhaltigkeit oder Klimaschutz geht, sehen mehr als acht von zehn Befragten die Verantwortung dafür beim Handel.

Nur gut jeder zweite ist zumindest theoretisch bereit, sich beim Einkaufen auch an die eigene Nase zu fassen. Dazu passt, dass die mutmaßlich andere Hälfte der Onlineshopper einräumt, schon mal eine Bestellung im festen Wissen aufgegeben zu haben, einen Teil davon zurückzusenden. 4 Prozent bekennen gar, das regelmäßig zu tun.

Immerhin scheint sich bei solchen Retouren aber etwas in die richtige Richtung zu bewegen. Voriges Jahr haben dem Bitkom noch 9 Prozent der Befragten gestanden, regelmäßig teilweise zur Rücksendung bestimmte Ware zu bestellen. Allgemein sind bei einkalkulierten Retouren übrigens Frauen die größeren Sünder. Sie tun das zu 53 Prozent, Männer zu 38 Prozent.

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Was die Bezahlung von Lieferpersonal angeht, bleibt es abzuwarten, ob sich das bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern irgendwann in sensiblerem Einkaufsverhalten widerspiegelt. Vorerst geht es in eine andere Richtung. Fast die Hälfte aller Befragten halten Schnelllieferdienste für eine ernsthafte Konkurrenz des herkömmlichen Lebensmittelhandels. Vier von zehn Onlineshoppern gaben an, bei Expressdiensten künftig bestellen zu wollen, wenn es in der eigenen Region ein Angebot gibt. Bei 16- bis 29-Jährigen ist mehr als jeder zweite dazu bereit.

Verbraucher achten auf Preis

Bei der Auswahl eines Onlineshops ist dazu passend für zwei Drittel der Befragten auch der Preis das entscheidende Kriterium. „Verbraucherinnen und Verbraucher können das Angebot der Onlinehändler durch bewusstes Einkaufsverhalten steuern“, merkt Rohleder dazu an. Teilweise hätten Kundinnen und Kunden aber auch gar keine andere Wahl mehr, als online zu kaufen.

Denn fast ein Drittel der Befragten hat ausgesagt, per Internet zu bestellen, weil es in der Nähe keine stationäre Möglichkeit für den Einkauf mehr gebe. Bei der Vorgängerbefragung 2020 hat das nur gut ein Fünftel der Befragten angegeben, was auf ein forciertes Sterben stationärer Händler deutet. Das dürfte auch mit der Onlinekonkurrenz zu tun haben. Der Boom befeuert sich also auch selbst.

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