Plastik ist zu billig: Behörde warnt vor Recycling-Problemen

Einwegflaschen aus Plastik: Die Recyclingbranche befindet sich seit mehreren Jahren in einer angespannten Situation.

Einwegflaschen aus Plastik: Die Recyclingbranche befindet sich seit mehreren Jahren in einer angespannten Situation.

Berlin/Osnabrück. Die Recyclingbranche befindet sich seit mehreren Jahren in einer angespannten Situation, da recyceltes Material unter anderem wegen der Wiederaufbereitungsschritte teurer ist. Die Corona-Pandemie hat laut der Zentralen Stelle Verpackungsregister (ZSVR) zu einer dramatischen Verschärfung geführt. Hinzu komme, dass die Märkte für Rezyklate eingebrochen sind.

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Der Preis für Rohöl als Grundstoff für Kunststoffprodukte erreicht immer neue Tiefststände. Entsprechend wird Neuware immer billiger und die Preisdifferenz zu den Rezyklaten wächst weiter an. Die ZSVR kontrolliert die Recyclingquoten und schlägt daher Alarm: So können die vom Verpackungsgesetz vorgegebenen Recyclingquoten nicht eingehalten werden.

Es geht um die Existenz von Recyclingbetrieben

Wenn die verantwortlichen Hersteller und Abfüller den Rezyklateinsatz nicht deutlich steigern würden, müsse der Gesetzgeber sie zwingen, so die Forderung. “Die aktuell geringe Nachfrage nach Kunststoff-Rezyklaten führt bei mehreren Recyclingbetrieben zur Existenzfrage”, warnte die Chefin der Zentralen Stelle Verpackungsregister, Gunda Rachut, am Freitag. “Die Hersteller müssen gegensteuern und die Lücken zügig schließen. Kostenargumente allein greifen deutlich zu kurz.”

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Rohöl ist der Grundstoff, aus dem Plastik hergestellt wird. Die Preisdifferenz zwischen neuem Kunststoff und Rezyklaten, also Recyclingmaterial, nehme immer weiter zu, warnte die Zentrale Stelle, die die gesetzlichen Recyclingquoten kontrolliert. Die hohen Recyclingquoten bräuchten eigentlich zusätzliche Infrastruktur, sagte Rachut. “Doch angesichts der derzeitigen Lage gibt es keine Investitionen, und Pioniere des Kunststoffrecyclings stehen vor dem Aus.”

Die Zentrale Stelle Verpackungsregister in Osnabrück ist eine Stiftung. Seit Anfang 2019 ist sie als Behörde für mehr Transparenz und Kontrolle beim Verpackungsrecycling zuständig.

RND/dpa

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