1,6 Milliarden Flut-Schaden
Nun steht es fest: Das größte Schadenereignis in der Geschichte der Provinzial schlägt mit 1,6 Milliarden zu Buche. Folge: Katastrophentief „Bernd“ drückt den Konzern tief in die Verlustzone.
Münster/Kiel. Überdurchschnittliches Wachstum der Beitragseinnahmen und eine erfreuliche Entwicklung in zahlreichen Geschäftsbereichen einschließlich der beiden Lebensversicherer: Eigentlich war das Jahr 2021 für den Provinzial-Konzern (Münster/Kiel) durchaus erfolgreich. Wäre da nicht das Katastrophentief „Bernd“ gewesen, das mit sintflutartigen Regenfällen im Juli weite Teile des Südwestens der Republik unter Wasser setzte, 143 Menschen das Leben kostete und unermessliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursachte. Den großen öffentlichen Versicherer drückt „Bernd“ tief in die roten Zahlen.
Rund 904 Millionen Euro hat die Provinzial bislang an ihre betroffenen Kundinnen und Kunden ausgezahlt. Das durch ‚Bernd‘ erwartete Gesamtschadenvolumen liegt nunmehr bei rund 1,6 Milliarden Euro. Mit dieser gewaltigen Wucht hinterlässt das „Jahrtausendereignis“ hässliche Schrammen in der Bilanz: Für 2021 muss das Unternehmen einen Vorsteuer-Konzernverlust von 78,3 Millionen Euro ausweisen. Ein Minus in vergleichbarer Größe hatte es zuletzt nach dem Börsencrash während der Jahrtausendwende gegeben. Folglich fällt für die Anteilseigner – darunter auch der Sparkassenverband Schleswig-Holstein – die Dividende aus.