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X-Bus: Aus der Traum von der Produktion in Itzehoe

Wo wird er wohl gebaut? Jedenfalls nicht in Itzehoe: Ein Prototyp des X-Bus.

Wo wird er wohl gebaut? Jedenfalls nicht in Itzehoe: Ein Prototyp des X-Bus.

Itzehoe. Es war zu schön, um wahr zu sein: Rund 1000 Arbeitsplätze, so hieß es noch Anfangs 2021, würden in Itzehoe entstehen, jährlich bis zu 100 000 modular aufgebaute Leichtfahrzeuge mit E-Antrieb wolle die Electric Brands AG dort unter dem Markennamen „X-Bus“ produzieren. Zweifel, ob das wirklich etwas wird, gab es schon seit Monaten. Am Freitag platzte der Traum endgültig. Das Unternehmen erteilte Itzehoe eine glatte Absage.

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Eingebettet war die Nachricht in einer Personalmeldung: Electric Brands werde künftig von Ralf Haller, Gründer des Unternehmens und Erfinder des X-Bus, geleitet. Ihm zur Seite steht Hans Stryewski als Chief Operating Officer, der das operative Tagesgeschäft betreut.

Der X-Bus soll künftig im Auftrag gebaut werden

Der Wechsel an der Spitze wird begleitet von einer kompletten Neuausrichtung im Bereich der Produktion. Das Unternehmen werde seinen Produktionsstandort für den X-Bus nicht in Itzehoe eröffnen, hieß es. Diese Entscheidung sei „nicht leichtgefallen“. Sie sei aber „nach sauberer Prüfung die beste – für unsere Kunden und im Sinne der Nachhaltigkeit“, erklärte Haller.

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Electric Brands will demnach Fahrzeuge wie den X-Bus gar nicht selbst produzieren, sondern im Auftrag fertigen lassen. Wo das geschehen soll, ist unklar. Dafür kämen verschiedene Produktionslinien in Deutschland oder den Benelux-Staaten in Frage, so Haller. „Das Unternehmen favorisiert eine zentrale Lage mit guter Anbindung.“

In Itzehoe gab es schon länger Zweifel an den Plänen

Das Aus für Itzehoe kommt indes nicht überraschend. Der Start der Serienproduktion war bereits im Frühjahr verschoben worden. Itzehoe war schon zu diesem Zeitpunkt Fertigungsstandort keineswegs mehr gesetzt, sondern stand in Konkurrenz zu Fertigungsstätten im ganzen Bundesgebiet.

Käufer mussten bis zu 3000 Euro anzahlen

Klar ist, dass potenzielle X-Bus-Käufer weiter Geduld haben müssen, bis sie für ihr Geld etwas bekommen. Wer sich das Leichtfahrzeug sichern will – ob als Camper, Offroader, Cityflitzer oder Pickup – muss zehn Prozent anzahlen. Das sind, je nach Ausstattung und Modellvariante, zwischen 2000 und 3000 Euro.

„Wir legen alles daran, dass wir für unsere Kunden wie geplant eine effiziente und nachhaltige Leichtkraftfahrzeug-Produktion gewährleisten können“, versicherte das Unternehmen am Freitag. „Unsere geplanten ersten Ausliefertermine bleiben bestehen“, sagte Haller. Derzeit bereite er das Unternehmen auf den Auftritt auf der IAA Transportation in Hannover vom 20. bis 25. September 2022 vor.

KN

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