Sechs Megajachten in SH im Bau
Als Reaktion auf das Massaker an Zivilisten in Butscha weitet die EU Sanktionen aus, ein Einlaufverbot für russische Schiffe in EU-Häfen wurde beschlossen. Die Jachtbau-Industrie mit Standorten in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie Zulieferer bangen nun um ihre Aufträge und Auslastung.
Kiel. Die Sanktionen gegen russische Oligarchen bleiben auch in der Wirtschaft nicht ohne Auswirkungen. Aktuell befinden sich 30 große Luxusjachten bei deutschen Werften entweder im Bau oder in der Überholung – davon allein sechs in Schleswig-Holstein an den Werftstandorten Kiel, Rendsburg, Schacht-Audorf und Wewelsfleth. Die Sorgen um Aufträge und Auslastung der Kapazitäten wachsen.
„Für den deutschen Schiffbau ist der Jachtmarkt ein sehr wichtiger Bereich. Es handelt sich hier um hochwertige Produkte. Die Sanktionen treffen da natürlich auch die Werften“, so Reinhard Lüken, Geschäftsführer beim Verband für Schiffbau und Meerestechnik. Der VSM äußert sich traditionell nicht zu einzelnen Werften und Projekten, wohl aber zu den Marktsegmenten. „Der Jachtbau gehört zum Spezialschiffbau“, so Lüken. In diesem Bereich gebe es ähnlich wie im Marineschiffbau sehr langfristige Kundenkontakte.