Wirtschaftswachstum: Der deutsche Wohlstand ist nicht zerstört
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Automatische Containertransporter (AGV) sind auf dem Gelände des Containerterminals Altenwerder (CTA) unterwegs.
© Quelle: Christian Charisius/dpa
Auf den ersten Blick wirkt es, als habe Martin Brudermüller recht gehabt: Der russische Angriff auf die Ukraine könnte „unseren Wohlstand zerstören“, warnte der BASF-Chef kurz nach dem 24. Februar 2022. Ein Jahr später streicht Brudermüller Stellen, während das Statistische Bundesamt die Zahlen zum Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert.
Bei genauerer Betrachtung allerdings ist es nicht so schlimm gekommen, wie der Chemiemanager prophezeit hat: Im letzten Quartal des Vorjahres ist die Wirtschaftsleistung zwar gesunken, aufs Jahr 2022 gerechnet verbuchte die Bundesrepublik trotzdem ein Plus. Auch die für 2023 prognostizierte Stagnation ändert nichts daran, dass frühere Wirtschaftsflauten heftiger ausfielen als die Energiekrise.
Das finanzielle Polster der BASF ist nicht zerstört
Das finanzielle Polster der BASF ist ebenfalls nicht zerstört, wovon die konstant gebliebene Dividende zeugt. Dass bis zu 2600 Stellen wegfallen, ist bitter und zu Recht umstritten – aber vor allem ist es ein Problem des Chemiegiganten, dessen Unternehmensführung sich von billigem Gas aus Russland abhängig gemacht hat.
Für weite Teile der restlichen Wirtschaft gilt das nicht, mit dem billigen Gas aus Russland ist aber ein wichtiger Vorteil im weltweiten Wettbewerb abhanden gekommen. Das ist für viele Unternehmen eine gewaltige Herausforderung – die sicher mit Veränderung einhergehen wird, nicht aber mit plötzlicher Zerstörung.
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