Tierwohl: Foodwatch kritisiert Vermarktung von „Bruderhahn-Eiern“

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat vor Ostern die Vermarktung sogenannter „Bruderhahn-Eier“ kritisiert.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat vor Ostern die Vermarktung sogenannter „Bruderhahn-Eier“ kritisiert.

Berlin. Die Verbraucherorganisation Foodwatch hat vor Ostern die Vermarktung sogenannter „Bruderhahn-Eier“ kritisiert. Die Bruderhahnzucht sei nicht nur unwirtschaftlich, sondern zementiere auch die katastrophalen Zustände in der Hühnerhaltung, erklärte Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner und Strategiedirektor bei Foodwatch, am Dienstag in Berlin. Stattdessen sollte auf sogenannte Zweinutzungshühner umgestiegen werden. Diese Rassen seien robuster und weniger krankheitsanfällig. Zudem eigneten sie sich sowohl für die Eier- als auch zur Fleischproduktion.

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Jedes Jahr würden Millionen männlicher Küken der Legehennenrassen direkt nach dem Schlüpfen getötet, weil ihre Aufzucht unwirtschaftlich ist, erklärte Foodwatch. „Bruderhahn-Eier“ stammten hingegen aus Betrieben, in denen die männlichen Küken zur Fleischerzeugung aufgezogen werden. Subventioniert werde dies mit einem Aufpreis auf die Eier.

Verzicht auf Kükentöten macht das System nicht tierfreundlicher

Die Verbraucherorganisation warf Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) vor, den Menschen „Märchen“ aufzutischen, wenn sie dazu aufrufe, im Sinne des Tierwohls zu Eiern aus Haltung ohne Kükentöten zu greifen, also auch zu „Bruderhahn-Eiern“.

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„Die Verbraucherinnen und Verbraucher können das tierquälerische System nicht mit dem Kauf vermeintlich ethisch korrekter Ostereier reparieren“, sagte Wolfschmidt: „Statt die Verantwortung abzuschieben sollte die Bundesregierung ihre Arbeit machen und das im Grundgesetz verankerte Staatsziel Tierschutz umsetzen.“ Das krank machende System der Hochleistungszucht werde nicht tierfreundlicher, nur weil man auf das Kükentöten verzichte.

RND/epd

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