Toshiba will Öko-Lok in Kiel bauen
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Sie soll den europäischen Markt erobern: Hybrid-Speicher-Lok von Toshiba.
© Quelle: Toshiba
Kiel. Das Auftragsvolumen beläuft sich nach Informationen von KN-online auf rund 260 Millionen Euro, bis zu 300 Arbeitsplätze sollen in der ehemaligen Lokfabrik von Vossloh in Kiel-Friedrichsort entstehen.
Teile der Montage sollen in Rostock erfolgen
Um das imageträchtige Vorhaben hatte es hinter den Kulissen ein erbittertes Ringen zwischen Kiel und Rostock gegeben. Nun zeichnet sich ein Kompromiss ab. Danach wird es zwar auch im DB-Bahnwerk Rostock eine Montage geben, Schwerpunkt der Fertigung soll jedoch in Kiel sein. Wie die Arbeitsteilung genau aussieht, wird derzeit noch verhandelt. Die Bahn als Auftraggeber macht sich vehement für den Standort Rostock stark, um die Auslastung ihres dortigen Betriebswerkes zu sichern.
Speicher-Hybrid-Lok ist besonders abgasarm
Das Besondere an der 1500 PS starken Kurzstrecken- und Güterlok, die auf dem japanischen Markt bereits unterwegs ist: Sie verfügt über eine sehr umweltschonende Antriebstechnologie. Ein extrem leistungsstarker Akku kann nicht nur per Oberleitung oder Dieselmotor aufgeladen werden, sondern auch über die Umwandlung von Bremsenergie.
Ehemalige Vossloh-Fabrik soll zunächst vermietet werden
Derzeit verhandelt die Stadt Kiel mit dem hessischen Immobilienunternehmer Jürgen B. Harder über den Ankauf einer 340.000 Quadratmeter großen Industrie-Fläche in Friedrichsort, um dort ein modernes Gewerbeareal zu entwickeln. Da Toshiba möglichst zügig mit der Produktion der Öko-Loks beginnen muss, soll es übergangsweise eine Mietlösung geben. Die Japaner planen darüber hinaus, auch Zulieferer in Friedrichsort anzusiedeln.
Kämpfer: "Den roten Teppich ausgerollt"
Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) zeigt sich zuversichtlich: „Wir haben als Stadt Toshiba den roten Teppich ausgerollt. Ich hoffe, die letzten offenen Fragen können nun kurzfristig geklärt und Kiels Position als ein führender europäischer Bahntechnik-Standort gestärkt werden.“ Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) spricht von einer „wirklich erfreulichen Entwicklung für Kiel“. Die Entscheidung eröffne dem Industriestandort gute Zukunftsperspektiven.
KN