Volkswagen-Chef Diess verlässt den Autobauer – Porsche-Boss wird Nachfolger
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/PXBIXACTERC33A4CJZH6RBPLG4.jpeg)
Herbert Diess, noch amtierender Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG, spricht bei einer Veranstaltung zum Baustart der Volkswagen-Batteriezellfabrik für E-Fahrzeuge in Salzgitter (Archivbild).
© Quelle: Moritz Frankenberg/dpa
Herbert Diess tritt als Vorstandschef des Volkswagen-Konzerns ab. Der 63-Jährige habe sich mit dem Aufsichtsrat darauf verständigt, zum 1. September auszuscheiden, teilte das Unternehmen am Freitagabend überraschend mit. Nachfolger soll Porsche-Chef Oliver Blume werden. Die Entscheidung sei „einvernehmlich“ gefallen, hieß es in Wolfsburg.
„Herr Dr. Oliver Blume wird den Vorstandsvorsitz übernehmen und daneben seine Funktion als Vorstandsvorsitzender der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG fortführen“, erklärte der Konzern in einer Information an die Finanzmärkte. Die Kontrolleure hätten bei einer Sitzung zudem beschlossen, dass VW-Finanzchef Arno Antlitz den bisherigen Porsche-Lenker Blume „im operativen Tagesgeschäft“ unterstütze.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/MRO543HEQJFHVFSTCF4GZKHJ4Y.jpeg)
Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, spricht während der IAA in München auf einer Bühne (Archivbild).
© Quelle: Sven Hoppe/dpa
Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch dankte Diess. Dieser habe „sowohl in seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen als auch des Konzerns die Transformation des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben“. Diess schob den Umbau von VW in der E-Mobilität maßgeblich voran. Allerdings gab es zuletzt auch etliche Probleme, vor allem bei der stockenden und sich nochmals verteuernden Entwicklung eigener Software- und IT-Systeme.
Blume hatte bereits länger als möglicher Nachfolger von Diess gegolten. Sein Name war hinter den Kulissen mehrmals gefallen, als sich ein Konflikt zwischen dem VW-Chef und dem mächtigen Betriebsrat um mögliche neue Sparprogramme im vergangenen Jahr hochschaukelte. Bereits davor hatte es heftige Meinungsverschiedenheiten mit Teilen des Aufsichtsrats über die weitere Strategie und über einen möglichen drastischen Arbeitsplatzabbau beim größten Autohersteller Europas gegeben.
Oliver Blume will auch Porsche langfristig führen. Darauf könne sich das Porsche-Team verlassen, sagte Blume laut einer Mitteilung am Freitagabend. Das gelte auch nach einem möglichen Börsengang. „Wir haben Porsche technologisch, wirtschaftlich und kulturell erfolgreich aufgestellt“, sagte Blume. Er freue sich sehr, die Porsche AG und den Volkswagen-Konzern gemeinsam zu führen.
RND/dpa
Laden Sie sich jetzt hier kostenfrei unsere neue RND-App für Android und iOS herunter