Export steigt

Umweltagentur warnt vor Müllproblem durch Altkleiderspenden

Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, besucht einen Markt in Ghana auf dem unter anderem Kleidung aus Europa verkauft oder weiterverarbeitet wird.

Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, besucht einen Markt in Ghana auf dem unter anderem Kleidung aus Europa verkauft oder weiterverarbeitet wird.

Kopenhagen. Die Zahl der aus der EU exportierten gebrauchten Textilien hat sich der Umweltagentur EEA zufolge innerhalb von zwei Jahrzehnten verdreifacht. Beim Umgang mit diesen Textilien stünden Europa große Herausforderungen bevor, warnte die EU-Behörde in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Weil die Kapazitäten für Wiederverwendung und Recycling in Europa begrenzt seien, werde ein großer Teil der ausgemusterten und gespendeten Kleidung nach Afrika und Asien exportiert.

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„Die öffentliche Wahrnehmung, dass Altkleiderspenden in diesen Regionen immer von Nutzen sind, spiegelt nicht die Realität wider“, schreiben die Umweltexperten. „Einmal exportiert, ist das Schicksal gebrauchter Textilien oft ungewiss.“

Im Jahr 2000 seien rund 550.000 Tonnen Textilien exportiert worden. 2019 seien es fast 1,7 Millionen Tonnen gewesen. Das entspreche im Durchschnitt 3,8 Kilogramm pro Person.

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Kleidung landet auch in Mülldeponien

46 Prozent der gebrauchten Textilien landeten in Afrika. „Die Textilien werden vor allem lokal wiederverwendet, weil es eine Nachfrage nach billiger, gebrauchter Kleidung aus Europa gibt“, berichtete die Umweltagentur. Was nicht wiederverwendet werden könne, ende zum Beispiel auf offenen Mülldeponien.

Rund 41 Prozent der gebrauchten Textilien kamen den Angaben zufolge 2019 zunächst nach Asien, wo sie an zentralen Stellen sortiert und verarbeitet wurden. Der Großteil werde entweder als Stoff- oder Füllmaterial für die Industrie genutzt oder zum Recyceln in andere asiatische Länder oder zur Wiederverwendung nach Afrika geschickt. „Textilien, die nicht recycelt oder exportiert werden können, landen wahrscheinlich auf Mülldeponien.“

RND/dpa

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