Wechsel der Krankenkasse: An der Gesundheit sparen?
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Versichertenkarten verschiedener Krankenkassen: Durch einen Wechsel lassen sich schnell mehrere Hundert Euro sparen.
© Quelle: epd-bild/Norbert Neetz
Für jeden Vierten brachte das neue Jahr eine Erhöhung des Krankenkassenbeitrags. Da denkt man schon mal an einen Wechsel. Und selbst wenn Ihre Kasse nicht teurer wurde, ist das einen Gedanken wert.
Denn die günstigste bundesweit zugängliche Krankenkasse ist die HKK mit knapp 15,3 Prozent Beitragssatz. Versicherte bei der DAK oder der Barmer zum Beispiel zahlen 16,1 Prozent. Bei einem durchschnittlichen Einkommen (3300 Euro im Monat) macht das aufs Jahr gut 160 Euro Unterschied. Davon geht die Lohnsteuer ab, bleiben mehr als 110 Euro Ersparnis.
Aber sollte man wirklich zu einer billigeren Krankenkasse wechseln? Meine Einschätzung: Im Prinzip spricht nichts dagegen. Der Großteil der Kassenleistungen ist gesetzlich vorgeschrieben. Als Faustregel kann man sagen: Rund 95 Prozent der Leistungen sind identisch – vor allem, wenn Sie mal wirklich krank sind.
Die Unterschiede liegen bei den „Zusatzleistungen“: Einige Kassen geben etwas zur Zahnreinigung dazu, manche erlauben mehr Vorsorge oder zahlen Reiseimpfungen. Allein für Sport- oder Yogakurse schießen viele Kassen mehrere Hundert Euro im Jahr dazu.
Auf die Zusatzleistungen kommt es an
Meine Kollegen bei Finanztip haben sich diese Extraangebote genau angeschaut – und die großzügigsten Kassen aufgespürt. Jede Kasse setzt dabei andere Schwerpunkte: Für Familien zum Beispiel sind IKK Classic oder Energie-BKK attraktiv. Wer die Zusatzleistungen gut nutzt, kann so oft mehr sparen als am Beitrag.
Falls Sie aber sehr zufrieden sind mit Ihrer Kasse, falls der Service stimmt, Reha oder Psychotherapie anstandslos genehmigt wurden, dann würde ich nicht für ein paar Euro eine neue Kasse suchen. Denn das ist auch sein Geld wert.
Mein Tipp: Wechseln Sie auf keinen Fall, wenn Sie frisch eine Leistung genehmigt bekommen, sie aber noch nicht angetreten haben. Die müssten Sie sonst neu beantragen.
Matthias Urbach ist Vize-Chefredakteur des Geld-Ratgebers Finanztip, der zur gleichnamigen Stiftung gehört. Er erklärt an dieser Stelle immer dienstags, wie man Gelddinge selbst regelt. Weitere Tipps gibt Urbach im wöchentlichen Verbraucher-Newsletter (finanztip.de/newsletter).