Wintersemester startet – und in den Unimensen steigen die Preise
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Ein Mensaessen an der Technischen Universität in Berlin. An vielen Hochschulstandorten steigen die Kantinenpreise.
© Quelle: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbi
Berlin. Zum Start des Wintersemesters müssen sich viele Studierende auf höhere Preise an den Hochschulkantinen einstellen. In Göttingen etwa hat das Studentenwerk die Preise zum 1. Oktober angehoben, ähnliche Meldungen gibt es auch aus Düsseldorf, Kassel oder anderen Unistandorten. In fast allen Mensen und auch Cafeterien seien die Preise um etwa 10 bis 20 Prozent erhöht worden, sagte Matthias Anbuhl, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). „Durch die stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise sind die Studierendenwerke gezwungen, die Mensapreise anzupassen“, so Anbuhl.
Die Hochschulküchen bekommen gleich von zwei Seiten Druck: Während sie angesichts der hohen Inflationsrate mehr Geld für Lebensmittel einkalkulieren müssen, schlagen auch die höheren Kosten für Strom und Gas zu Buche. Gleichzeitig haben die Mensen aber auch den Anspruch, gesunde Mahlzeiten zu günstigen Preisen zusammenzustellen.
Auch Ottonova verzeichnet gestiegene Preise
Auch der private Krankenversicherer Ottonova, der regelmäßig Mensapreise und ihre Schwankungen an den 40 größten Hochschulstandorten Deutschlands vergleicht, verweist auf die gestiegenen Preise seit Sommer. Das sei besonders in der vergangenen Woche und bei Fleischgerichten spürbar geworden, so Ottonova.
Für viele Studierende wird das Geld also noch knapper. Laut einer Untersuchung des Paritätischen Wohlfahrtverbands sind etwa 30 Prozent aller Hochschulgänger von Armut betroffen, trotz Bafög wird es am Ende des Monats eng. Zu den höheren Mensapreisen kommen gestiegene Wohnkosten und teilweise auch höhere Semesterbeiträge.
Anbuhl fordert mehr staatliche Unterstützung
Studentenwerk-Generalsekretär Matthias Anbuhl fordert deshalb die Politik zum Handeln auf. „Die Studierenden wie auch die Studierendenwerke brauchen dringend mehr Unterstützung von Ländern oder auch vom Bund“, sagte er. Um den normalen Mensabetrieb aufrechterhalten zu können, müssten die stark gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise „durch steigende Zuschüsse oder Sonderzahlungen“ von Ländern und Bund ausgeglichen werden.
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Die Mensen könnten durch diese Hilfen auch beispielsweise in ihren Küchen auf energiesparende Spül- und Kochgeräte umstellen, um perspektivisch Geld zu sparen. „Die Hochschulgastronomie wird sich verändern müssen“, sagt er. „Zudem ist wichtig, dass die Strom- und die Gaspreisbremse auch bei den Studierendenwerken greifen.“
Wann bekommen Studierende die 200 Euro?
Anbuhl verweist auch darauf, dass die Studierenden derzeit „händeringend“ auf die 200 Euro warten, die ihnen das dritte Entlastungspaket der Ampelregierung versprochen hat. Weil viele Studierende die 300 Euro Energiepauschale aus dem zweiten Entlastungspaket nicht erhalten, wurde ihnen dieser Betrag beim nächsten Hilfspaket zugesprochen.
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Geringverdiener in der Energiekrise: „Der Kleine trägt immer den größten Teil“
Sie sind Wachleute, Lkw-Fahrer oder Callcenter-Mitarbeiter – und die ersten Leidtragenden dieser Krise: Niemanden treffen Inflation und steigende Energiepreise so sehr wie Menschen mit geringem Einkommen. Was fürchten sie? Wo sparen sie? Und was erwarten sie von der Politik?
Allerdings soll er wohl erst Anfang Januar 2023 ausgezahlt werden, wie der „Spiegel“ mit Bezug auf ein internes Papier des Koalitionsausschusses berichtete. Dann wäre das Wintersemester mit seinen hohen Wohn- und Heizkosten allerdings schon weit fortgeschritten. „Die Studierenden brauchen das Geld auf ihren Konten so schnell wie möglich, um die immensen Kostensteigerungen wenigstens teilweise kompensieren zu können“, fordert Anbuhl.
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