Kommentar zur Wolfspeed-Ansiedlung

Das Saarland bekommt eine Chipfabrik – und zeigt, was Industriepolitik leisten kann

Gut gelaunt: Bundeskanzler Olaf Scholz und Gregg Lowe, CEO von Wolfspeed, am künftigen Standort der Wolfspeed-Chipfabrik in Ensdorf im Saarland.

Gut gelaunt: Bundeskanzler Olaf Scholz und Gregg Lowe, CEO von Wolfspeed, am künftigen Standort der Wolfspeed-Chipfabrik in Ensdorf im Saarland.

Im Saarland ist Rost manchmal allgegenwärtig, etwa in der Völklinger Hütte: Wo vor 50 Jahren noch Erz eingeschmolzen wurde, schlendern heute Museumsbesucher durch rot angelaufene Stahlgerippe. Und doch zeigt sich im Saarland gerade, dass Deindustrialisierung kein Schicksal ist, dem man sich ergeben muss.

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Dabei steht die Region nach dem Niedergang der Stahlindustrie erneut vor gewaltigen Herausforderungen: Kein anderes Bundesland ist derart von fossil geprägten Metall- und Autofabriken abhängig wie das Saarland. Bei Arbeiterinnen und Arbeitern geht die Angst um, nicht erst seit Ford der Saar den Rücken zukehren will.

Die neue Chipfabrik von Wolfspeed und ZF ist deshalb ein Hoffnungsschimmer – und eine kleine Überraschung: Was ZF an der Saar plant, war lange unklar. Nun werden die Werke nicht nur für Elektromobilität fit gemacht, es kommt auch noch eine ziemlich zukunftstaugliche Investition hinzu.

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Neuverschuldung in Kauf genommen

Möglich gemacht hat das auch eine kluge Industriepolitik: Die Landesregierung setzt entschlossen auf einen Transformationsfonds. Für die Ansiedlung von Unternehmen stehen Milliardenbeträge bereit, zugleich ziehen die Sozialpartner an einem Strang. Der klimaneutrale Umbau der Wirtschaft braucht solchen Flankenschutz.

Den gibt es nicht umsonst: Das kleine Saarland investiert stolze 3 Milliarden Euro in seinen Transformationsfonds – und hat dafür im Gegensatz zu anderen Bundesländern seine Schuldenbremse ausgesetzt. Dafür wird das alte Kohlekraftwerk in Ensdorf nicht wie die Völklinger Hütte Rost ansetzen. Stattdessen entstehen dort bald Chips für die grüne Mobilität von morgen.

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