Braunkehlchen ist „Vogel des Jahres“ 2023
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Das Braunkehlchen ist der „Vogel des Jahres“ 2023.
© Quelle: Patrick Pleul/zb/dpa
Berlin/Hilpoltstein. Das Braunkehlchen ist „Vogel des Jahres“ 2023. Mit rund 43 Prozent der Stimmen setzte es sich mit großem Vorsprung gegen Feldsperling, Neuntöter, Trauerschnäpper und Teichhuhn durch, wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) am Donnerstag verkündeten. 1987 trug der kleine Singvogel diesen Titel schon einmal.
Es ist das dritte Mal, dass die beiden Naturschutzverbände zur Wahl des Jahresvogel aufgerufen hatten. Diesen küren Nabu und LBV seit 1971, doch in der Vergangenheit suchten die Fachleute den Vogel aus. Nun treffen diese nur noch eine Vorauswahl. Fast 135.000 Menschen beteiligten sich demnach in diesem Jahr an der Wahl im Internet.
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Braunkehlchen leiden unter intensiver Landwirtschaft
Diese hätten mit dem Braunkehlchen diesmal einer europaweit stark gefährdeten Vogelart die für sie so dringend nötige Aufmerksamkeit verschafft, teilten Nabu und LBV mit. Das Braunkehlchen leide unter der intensiven Landwirtschaft, denn es brauche artenreiche Wiesen und Blühstreifen. In Deutschland leben nach Angaben der Naturschutzverbände noch 19.500 bis 35.000 Brutpaare, Tendenz stark sinkend.
„Unermüdlich haben wir Vögeln wie dem Braunkehlchen Lebensraum und Nahrung entzogen und tun dies noch“, erklärte der Nabu-Vogelexperte Stefan Bosch. So seien Brachen überbaut worden, Äcker und Wiesen würden für Tierfutter häufig gemäht und gedüngt. „Auch Freizeitnutzung stört die Vögel mitunter beim Brüten“, erläuterte Bosch. Obwohl die Ursachen und Bedürfnisse bekannt sind, gehe der Schwund der Braunkehlchen ungebremst weiter.
Das Braunkehlchen hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Es mag feuchte Wiesen, Brachen und Feldränder - vor allem, wenn auf diesen einzelne Büsche, hohe Stauden oder Zaunpfähle stehen. Dort lässt sich der 12 bis 14 Zentimeter große Vogel nieder, um zu singen oder Jagd auf Insekten zu machen.
Den Winter verbringt das Braunkehlchen südlich der Sahara. Bereits im September hat es sich auf die mehr als 5000 Kilometer lange Reise gemacht. Im April kehrt es wieder in den Norden zurück.
RND/dpa