Schlafen wir bei Vollmond schlechter?
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Manche Menschen meinen, sie schlafen bei Vollmond schlechter. Stimmt das?
© Quelle: Ganapathy Kumar/Unsplash
Befürworterinnen und Befürworter der Vollmondtheorie verdächtigen vor allem das Hormon Melatonin als Schlafstörer. Es regelt, vereinfacht ausgedrückt, unseren Schlaf-wach-Rhythmus. In der Nacht und bei Dunkelheit steigt, bei Sonnenschein sinkt die Hormonkonzentration. Der helle Vollmond könnte also den Melatoninspiegel ungünstig beeinflussen und so unseren Schlaf stören. Schweizer Schlafforscher und ‑forscherinnen stellten 2013 bei Testpersonen tatsächlich in Vollmondnächten einen geringeren Melatoninspiegel fest. Sie schliefen außerdem durchschnittlich 20 Minuten weniger. Untersucht wurden aber nur 33 Personen, die Aussagekraft ist also begrenzt.
Forscher und Forscherinnen des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München werteten große, bereits vorhandene Datensätze über den Schlaf von mehr als 1200 Probandinnen und Probanden aus. Sie fanden keinen Zusammenhang zwischen Vollmond und Schlafproblemen.
Schlechter schlafen bei Vollmond
Allerdings: Wer fest daran glaubt, bei Vollmond schlechter zu schlafen, dessen Chance auf eine unruhige Nacht steigen deutlich. Das hellere Licht kann durchaus ein Unruhefaktor sein, vor allem, wenn das Zimmer keine ausreichend lichtabweisenden Vorhänge hat.
Ein großer Risikofaktor für die Schlafqualität ist jedoch Stress. Jeder Dritte leidet unter Schlafstörungen. Die treten aber fast täglich auf, unabhängig von Fülle und Helligkeit des Mondes.
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