Muss man im Winter wirklich häufiger aufs Klo?
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Schnell mal in die Büsche? Manche Menschen haben im Winter den Eindruck, häufiger zur Toilette gehen zu müssen.
© Quelle: Zacharie Scheurer/dpa-tmn/Montage RND
Der medizinische Fachbegriff für erhöhten Harndrang im Winter lautet Kältediurese. Diurese bezeichnet die Urinproduktion im Körper. Hauptgrund für das „Mehr-Müssen“ ist eine Schutzfunktion unseres Körpers. Um einen Wärmeverlust auszugleichen, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Der Blutfluss nimmt zu, vor allem in den überlebenswichtigen Organen in der Körpermitte. Weil diese warm gehalten werden müssen, werden Finger und Füße beim Winterspaziergang auch immer als Allererstes kalt. Zu den lebenswichtigen Organen gehört auch die Blase, die nun aktiver wird.
Dabei hängt die Kältediurese oft gar nicht mit der tatsächlichen Temperatur zusammen, sondern eher mit dem Alter, Geschlecht oder unserem persönlichen Wärmeempfinden. Zum Glück gibt es ein einfaches Gegenmittel – und zwar Warmhalten, draußen mit Wollsocken, Mütze und Winterjacke, drinnen mit Wärmeflasche auf dem Bauch und Heizung. Warmer Tee und Kakao sind ebenfalls gut, auch wenn sich mehr Flüssigkeit bei erhöhtem Harndrang erst mal kontraproduktiv anhört. Ausreichend zu trinken ist aber im Winter sehr wichtig, auch um eine Dehydrierung durch häufiges Pinkeln zu verhindern.
Und noch eine kleine Faustregel: Bis zu achtmal Pipi machen am Tag ist völlig normal, und einmal pro Nacht ist auch okay.
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