Dip Dye, mit Blumen oder Botschaft: DIY-Ideen rund um Kerzen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/7VWD3G7DBRGO7NEBSDY5SQMETM.jpg)
Bunte Kerzen bringen Abwechslung in den grauen Winteralltag.
© Quelle: Elena Kloppenburg/Unsplash
Sie brennen auf dem Adventskranz, neben der Badewanne oder beim Glühweindate auf dem Gartentisch: Wenn es draußen bitterlich kalt und dunkel ist, haben Kerzen Hochsaison. Natürlich gibt es die Stimmungslichter in zahlreichen Variationen zu kaufen. Aber Kerzen zu gießen oder sie hübsch zu verzieren macht jede Menge Spaß. Außerdem ist Selbstgemachtes ein schönes Geschenk oder Mitbringsel zum Geburtstag, an Weihnachten oder an Silvester.
Hier finden Sie zahlreiche DIY-Ideen rund um Kerzen – von aufwendig bis schnell gemacht ist für jeden und jede etwas dabei.
Grundanleitung: Aus Wachsresten neue Kerzen gießen
Ob beim Teelicht oder einer Stumpenkerze: Oft bleiben Wachsreste übrig. Statt diese in den Mülleimer zu schmeißen, kann man die Reste sammeln und neue Kerzen daraus gießen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/42WTWF6VGNBVRJE26TLWSSVVYA.jpg)
Aus Wachsresten lassen sich selbst Kerzen gießen. Hier steht die minimalistische Variante: Wachs in einem Einmachglas, das gleichzeitig als Windlicht taugt.
© Quelle: Sarah Franke
Das wird gebraucht:
- Wachsreste
- ausgespülte Konservendose oder Einmachglas
- Trink- oder Einmachglas als Kerzenform
- Baumwollfaden oder vorgefertigter Kerzendocht
- Topf mit Wasser und Holzstäbchen oder altes Besteck
So geht‘s:
1. Wasser erhitzen, aber nicht kochen lassen. Einen Teil der Wachsreste in die ausgespülte Konservendose oder das Einmachglas füllen. Im Wasserbad unter Rühren schmelzen. Wer Wert auf ein möglichst intensives Farbergebnis legt, sortiert die Wachsreste vorher nach Farben. Ansonsten gilt: Experimentieren und zum Beispiel weißes Wachs mit farbigem gemeinsam einschmelzen.
2. Einen Baumwollfaden als Docht zurechtschneiden – nicht zu knapp. Synthetische Materialien eigenen sich nicht als Docht. Den Faden in das geschmolzene Wachs legen und sich einige Minuten vollsaugen lassen. Eventuell wiederholen. Docht zum Trocknen aufhängen, zum Beispiel über ein Holzstäbchen.
Alternativ gibt es fertige Dochte in verschiedenen Längen oder bereits gewachstes Dochtgarn zu kaufen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/CYJT2HZI5ZGMHOLFP7EL26E434.jpg)
Aus Wachsresten lassen sich neue Kerzen gießen.
© Quelle: Sarah Franke
3. Wenn der Docht trocken ist, mittig über das als Kerzenform gewählte Glas fixieren, zum Beispiel mittels Holzstäbchen und Faden (siehe Bild oben). Etwas flüssiges Wachs in das Glas gießen und fest werden lassen. So wird der Docht am Boden fixiert und verrutscht nicht.
4. So viel Wachs im Wasserbad einschmelzen, wie für das gewählte Gefäß nötig ist. Immer wieder mit Holzstäbchen oder altem Besteck umrühren. Das flüssige Wachs vorsichtig in das Glas gießen. Fest werden lassen. Im Kühlschrank gelingt das etwas schneller.
5. Den Docht einkürzen: Fertig ist die recycelte Kerze. Wer sie aus dem Glas nehmen möchte, stellt das Gefäß mit der Kerze für einige Minuten in den Gefrierschrank. So lässt sie sich leichter herauslösen.
Tipp: Kerzen müssen nicht schlicht in einer Farbe gegossen werden. Wie wäre es mit einer Schichtkerze? Dafür Wachs getrennt nach Farben einschmelzen. Je eine Schicht gießen, fest werden lassen und dann die nächste darauf gießen. Wer das Glas etwas gekippt hinstellt – etwa abgestützt auf ein Handtuch oder etwas Pappe – kreiert Kerzen mit diagonalen Schichten.
Trend Dip-Dye-Kerzen selbst machen
In Pastellfarben oder lieber knallig: Dip-Dye-Kerzen sind momentan sehr angesagt, wie Hanna Dohmeyer auf ihrem Blog „Fräulein Selbstgemacht“ zeigt. Wer sie selbst machen möchte, braucht dafür nicht viel – nur etwas Geduld.
Das wird gebraucht:
- Stabkerzen
- weiße Wachsreste
- Wachsmaler oder färbendes Wachs
- so viele Einmachgläser wie Farben
- Topf mit Wasser und Holztstäbchen oder altes Besteck zum Rühren
So geht‘s:
1. Wachsreste mit einem Wachsmalstift oder färbendem Wachs in ein Einmachglas füllen. Unter Rühren im Wasserbad schmelzen.
2. Etwa ein Drittel der Stabkerze in flüssiges, farbiges Wachs tauchen. Kurz warten, damit die Wachsschicht auf der Kerze etwas abkühlt. So oft ins Wachs tauchen, bis die Farbe auf der Kerze so intensiv wie gewünscht aussieht.
3. Stabkerze umdrehen. Die andere, noch weiße Seite in ein flüssiges Wachs mit einer anderen Farbe tauchen. Schon ist die Dip-Dye-Kerze fertig.
Tipp: Eine Variante der Dip-Dye-Kerze ist die Ombre-Kerze. Das Herstellen funktioniert wie bei der herkömmlichen Dip-Dye-Kerze, allerdings kommt nur eine Farbe zum Einsatz. Die Stabkerze wird erst sehr tief ins flüssige Wachs getaucht. Bei jedem Eintauchen die Kerze etwas weniger tief ins Wachs dippen. So entsteht der Ombre-Look: Oben ein zarter Pastellton, der nach unten hin immer kräftiger wird.
Kerzen mit gepressten Blumen selber machen
Sich die Blumenwiese ins Wohnzimmer holen, das funktioniert mit dieser Idee. Dafür pinselt man wie die Bloggerin Carina Klaffenbach aka „DIYCarinchen“ über gepresste Blüten etwas Wachs. Die Kerzen lassen sich zur Jahreszeit passend gestalten: Im Frühjahr mit Krokussen, im Sommer mit Mohnblumen, im Herbst mit Astern und im Winter mit zarten Zweigen immergrüner Pflanzen.
Das wird gebraucht:
- Stumpenkerzen
- wenige weiße Wachsreste
- Einmachglas
- Pinsel
- gesammelte Blüten oder Gräser (dafür Bücher und Backpapier)
- Topf mit Wasser und Holztstäbchen oder altes Besteck zum Rühren
So geht‘s:
1. Blumen oder Pflanzenteile draußen sammeln. Buch mittig aufschlagen, Backpapier hineinlegen. Die Blüten und Pflanzenteile mit etwas Abstand auf dem Backpapier verteilen, zweite Schicht Backpapier hinauflegen. Buch zuklappen und mit weiteren Büchern beschweren. Nach wenigen Tagen sind die Blüten platt gepresst.
2. Wachsreste in das Einmachglas füllen und im Wasserbad unter Rühren schmelzen. Gepresste Blüte auf die Stumpenkerze legen. Mit dem Pinsel flüssiges Wachs dünn über die Blüte auftragen. Auf diese Weise mehrere Blüten auf der Kerze anbringen.
Statt Glückskeks: Teelicht mit Botschaft selber machen
Es knackt und dann hält man den Zettel schon in der Hand. Besonders am Silvesterabend sind Glückskekse und ihre rätselhaften Botschaften beliebt. Doch auch Teelichter taugen als Zukunftsorakel, zeigt Bloggerin Laura Lammel auf „Trytrytry.de“–, oder zumindest, um nette Grußworte zu verteilen. Denn am Boden der Aluschale lässt sich ein kurzer Text verstecken, der erst sichtbar wird, wenn das Wachs sich verflüssigt hat.
Das wird gebraucht:
- Teelichter
- Papier und Stift oder Drucker
- Schere
- nach Bedarf: buntes Tape zum Verzieren
So geht‘s:
1. Wachsteelicht vorsichtig aus der Aluschale entfernen. Den Docht wiederum – ebenfalls vorsichtig – aus dem Wachs entfernen.
3. Aluschale als Schablone benutzen und Kreise auf das Papier zeichnen. Kreise ausschneiden. In der Mitte jeweils mit der Spitze des Stiftes oder einem anderen spitzen Gegenstand (Schaschlikspieß, Zahnstocher, dicke Nadel …) ein Loch für den Docht bohren.
2. In die Kreise nette Botschaften schreiben. Darauf achten, dass diese nicht zu mittig stehen – denn dort steht ja später der Docht. Wer nicht selbst schreiben möchte: Im Internet gibt es unter den Suchwörtern „Teelicht Botschaften“ zahlreiche Vorlagen zum Ausdrucken.
3. Docht von unten durch den den Papierkreis ziehen. Teelichtwachs wieder darauf setzen. Alles zurück in der Aluschale platzieren. Wer mag, verziert die Schale von außen mit buntem Tape. Je flüssiger das Wachs nach dem Anzünden wird, desto besser ist die Botschaft zu sehen.
Weitere Tipps zum Gestalten von Kerzen:
- Mehr Farbe, bitte: Im Bastelfachhandel gibt es färbendes Wachs. Damit lassen sich Wachsreste einfärben oder die Farbe von buntem Wachs intensivieren.
- Ausstechen und ankleben: Ebenfalls im Bastelgeschäft findet man Verzierwachs in Form von Platten. Es ist etwas klebriger als handelsübliches Kerzenwachs. Aus dem Verzierwachs kann man Formen ausstechen oder ausschneiden. Anschließend die Form auf die Kerze drücken – Körperwärme genügt, damit das Verzierwachs hält.
- Beschriften und zeichnen: Auch erhältlich im Fachhandel: flüssige Wachsstifte. Damit kann man Kerzen beschriften oder auf ihnen zeichnen.
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/3Y52VWJTBNFERJRDABLHFEZ4AU.jpeg)
Ätherische Öle können entspannen. Mit ihnen wird aus einer herkömmlichen Kerze ganz schnell eine Duftkerze.
© Quelle: Christin Klose/dpa-tmn
- Der richtige Riecher: Wer Duftkerzen mag, fügt dem flüssigen Wachs einige Tröpfchen ätherisches Bioöl hinzu.
- Nicht mehr alle Tassen im Schrank: Statt die Kerze in ein Glas zu gießen, sind auch andere Gefäße möglich. Kaffeetrinkerinnen freuen sich sicher besonders über eine Kerze in einer Espressotasse. Hobbygärtner beschenkt man mit einer Kerze in einem Blumenpott. Das Kerzengefäß sollte aus hitzebeständigem Material gefertigt sein.