Einbruchschutz: Checkliste für ein sicheres Zuhause
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Heruntergelassene Rolläden, der Briefkasten quillt über: Wer offen zeigt, dass er nicht zuhause ist, lockt in den Ferien Einbrecher an.
© Quelle: Pixabay (Symbolbild)
Hannover. Wenn die Ferien bevorstehen, der Urlaub gebucht und der Koffer gepackt ist, dann steigt die Vorfreude auf eine entspannte Zeit jenseits des Alltags von Tag zu Tag. Doch ein Unbehagen lässt sich schwer loswerden – die Angst vor einem Einbruch in der Zeit der Abwesenheit.
Kriminalhauptkommissar Michael Fritsch von der Polizeilichen Beratungsstelle in Hannover kennt sich aus und gibt wertvolle Tipps zum Thema Einbruchschutz.
Eindeutig: Anwesenheit simulieren
„In der Regel sind Einbrecher kontaktscheu und suchen daher Objekte aus, wo scheinbar niemand zuhause ist – sie achten also ganz genau auf Abwesenheitsreize“, erklärt Kriminalhauptkommissar Michael Fritsch. Eindeutige Anzeichen seien seit Tagen geschlossene Rollläden, der Rasen, der offensichtlich seit 14 Tagen nicht gemäht wurde oder auch sichtbare Wurfzeitungen im Zaun. „Klassische Szenarien, wo der Einbrecher neugierig wird, sind auch Gartenmöbel, die mit einer Plane abgedeckt sind – und das in der Sommerzeit, wo man eigentlich immer draußen sitzt.
Vor dem Urlaub : Abwesenheitsreize vermeiden
Um Einbrecher nicht noch anzulocken, sollte man versuchen, Abwesenheitsreize zu vermeiden. Ein wichtiger Schritt sei immer, sich mit den Nachbarn kurzzuschließen. „Urlauber sollten sich bei den Nachbarn abmelden und sich gegenseitig unterstützen. Die Nachbarn können zum Beispiel Wurfzeitungen und Reklame entfernen, den Briefkasten entleeren oder auch mal das Fahrrad vor der Tür woanders anschließen“. Man könne die Einstellplätze im Carport auch gut den Nachbarn zur Verfügung stellen, um so Anwesenheit zu signalisieren.
Polizei rät: Einfache Tricks können helfen
Wer keine direkten Nachbarn hat oder ganz spontan in den Urlaubt fährt, dem rät Fritsch etwas ganz Banales: die Klingel ausstellen. „Einbrecher bewerten drei Punkte, bevor sie einen Einbruch wagen: den Arbeitsaufwand, das Entdeckungsrisiko, dass ein ganz maßgeblicher Faktor ist, und die Beuteerwartung“.
Klingel ausstellen: Abwesenheit nicht nachvollziehbar
In vielen Fällen würden Einbrecher klingeln, um zu überprüfen, ob jemand im Haus ist. Wenn der Einbrecher drei- oder viermal klingelt, sei er sich sicher, dass niemand im Objekt anwesend ist – dann würde es für ihn interessant. Wenn die Klingel jedoch aus ist, würde der Einbrecher verunsichert werden: Denn in diesem Haus könnte ein Schichtdienstarbeiter wohnen, jemand der im Home Office arbeitet oder auch einfach jemand mit Kindern oder Enkelkindern, der nicht gestört werden möchte. „Die Abwesenheit von Personen ist so nicht nachvollziehbar“, sagt Fritsch. „Also am besten: Keiner im Haus, Klingel aus.“
Ferienzeit: Hauptsaison für Einbrecher?
“Eingebrochen wird das ganze Jahr über“, stellt Fritsch fest. Aber entgegen vieler Annahmen sei die dunkle Jahreszeit das Highlight bei den Einbrechern und nicht die Sommerzeit. Zwar gäbe es in den Sommerferien immer einen leichten Anstieg auf der Statistik, wenn die Leute eindeutig gezeigt haben, dass sie nicht zuhause sind. „Das ist, als würde man den Einbrechern Einladungskarten schicken“, sagt Kriminalhauptkommissar Fritsch. Aber die kritische Zeit sei eindeutig die dunkle Jahreszeit.
Im Winter könne man schon im Vorübergehen sehen, ob jemand zuhause ist und Einbrecher würden oft gar nicht wahrgenommen werden. In der dunklen Jahreszeit sind die Menschen meist in ihren Häusern, haben die Rollläden geschlossen, sitzen vor dem Fernseher und kriegen gar nicht mit, was auf dem Nachbargrundstück passiert. Fritsch empfiehlt im Winter übrigens auf Beleuchtung zu setzen.
Einbruch: Beratung durch die polizeilichen Dienststelle
Kriminalhauptkommissar Michael Fritsch von der polizeilichen Beratungsstelle weist darauf hin, dass die Polizei kostenlos und neutral eine Einbruchschutzberatung anbietet. Außerdem kann man sich objektiv über das Thema Einbruchschutz über das Netzwerk Zuhause Sicher und über die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes K-einbruch informieren.
Von RND/Heidi Becker