Erdwespen im Garten: So können Nester aufgespürt und beseitigt werden
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Eine Wespe schlüpft aus einem Wespennest.
© Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Hannover. Wespen stellen zur heißen Jahreszeit für viele Menschen ein echtes Problem dar. Ob beim Grillen im Garten oder beim Sonnetanken auf dem Balkon – die Tiere schwirren herum und suchen nach Süßspeisen. Doch wer denkt, dass Wespen nur aus der Luft kommen, der irrt. Sogenannte Erdwespen bauen ihre Nester unterirdisch und gelangen meist durch Löcher im Boden an die frische Luft.
Gerade für Barfußgänger, Kinder und Haustiere stellen die Erdwespen eine echte Gefahr dar. Denn tritt man aus Versehen auf eines ihrer Nester, verteidigen sie es aggressiv mit all ihrer Kraft – und stechen dabei oft zu. Allergiker sollten daher besonders aufpassen, wo sie im Garten hintreten. Wie Sie Nester der Erdwespe erkennen und wie man bestenfalls mit den Behausungen der Insekten umgeht, erfahren Sie hier.
Zu den Erdwespen zählen alle Wespenarten, die sich unter der Erde ansiedeln – dazu können auch die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe zählen.
Erdwespen: Nester aufspüren und entfernen
Wo sich die Erdwespen im Garten angesiedelt haben, lässt sich ziemlich leicht erkennen. Die Insekten bauen ihre Nester häufig in bereits vorhandene Mäuselöcher oder kleine Nischen an geschützten Orten im Garten. Tummeln sich mehrere Wespen an einem bestimmten Ort im Garten über dem Boden, dann ist der Eingang zum Nest meist nicht weit. Im Inneren leben im Schnitt 5000 bis 10.000 Wespen, die ihr Heim bei Gefahr mit dem Stachel verteidigen. Eine Entfernung des Nestes ist für Hobbygärtner jedoch mit einigen Problemen verbunden.
Erdwespen stehen in Deutschland laut § 39 des Bundesnaturschutzgesetzes unter Naturschutz. Das besiedelte Nest selbst zu entfernen oder Wespen beim Versuch zu töten, kann juristische Folgen nach sich ziehen und mehrere Tausend Euro kosten. Der Bußgeldkatalog sieht je nach Bundesland eine Strafe von bis zu 50.000 Euro vor, wenn Erdwespen unerlaubt entfernt oder gar getötet werden.
Daher wird dringlichst empfohlen, Experten zur Beratung zu kontaktieren. Dazu eignen sich beispielsweise Imker, Wespenexperten oder die Feuerwehr. In manchen Bundesländern gibt es sogar einen Wespennotdienst.
Erdwespennest: Umsiedlung benötigt Genehmigung
Sobald ein Wespennest bewohnt ist, wird es umso schwieriger, sich eine Genehmigung zur Entfernung einzuholen. Denn die Naturschutzbehörde muss einer Umsiedlung von Erdwespen zunächst zustimmen. Meist handelt die Behörde allerdings eiliger, wenn eine akute Bedrohung für Allergiker oder Kinder besteht.
Erdwespen vorbeugen: Pflanzen mit intensivem Geruch anpflanzen
Wer den Insekten bereits vor der Bildung von Wespennestern einen Strich durch die Rechnung machen will, der kann zu einfachen Methoden greifen – ohne die Wespen zu töten. Denn Erdwespen sind nur im Frühjahr und im Sommer aktiv. Der Rest der Zeit kann genutzt werden, um Pflanzen mit intensivem Geruch anzupflanzen.
Warum? Erdwespen siedeln sich eher selten in der Nähe von duftintensiven Pflanzen an. Besonders geeignet zur Vorbeugung von Wespen sind dabei Tomaten, Minze, Lavendel, Basilikum oder Knoblauch. Und ganz nebenbei hat man mit der Vorbeugung auch noch frische Kräuter und Gemüse aus dem eigenen Garten – eine Win-win-Situation.
Erdwespen: Unbewohnte Nester dürfen vernichtet werden
Andernfalls müssen sich Hobbygärtner in Geduld üben. Denn spätestens im Herbst sind die Erdwespennnester ohnehin unbewohnt und können daher vernichtet werden, damit sich im kommenden Frühjahr keine Tiere mehr in dem Nest ansiedeln. Dazu muss lediglich der Boden etwas umgegraben und Eingänge zum unterirdischen Nest müssen verschlossen werden.
RND/nw