Fenster putzen: So wird es streifenfrei sauber
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Endlich scheint die Frühlingssonne – doch leider enthüllt sie gnadenlos, wie schmutzig die Fenster über den Winter geworden sind.
© Quelle: dpa
Hannover. Spätestens wenn sich der Frühling von seiner schönsten Seite zeigt und die Sonne warm in die eigenen vier Wände strahlt, lässt sich der vom Winter übrig gebliebene Schmutzfilm auf den Fenstern nicht weiter verbergen – und zum richtigen Frühjahrsputz gehört mehr als ein Eimer Wasser und ein Tuch. Welche Hausmittel wirklich etwas nützen und was Sie beachten sollten, haben wir in den folgenden Tipps zusammengestellt.
Fensterputzen: Sicherheit geht vor
Gerade, wenn man sich beim Fensterputz in luftigen Höhen herumtreibt, ist eine stabil stehende Leiter wichtig, um auch die oberen Bereiche von Scheiben und Rahmen gut zu erreichen. Hierbei sollte man sich auf keinen Fall über den Leiterrand beugen: Das erhöht die Absturzgefahr. Auch die falschen Schuhe, etwa Sandalen oder Hausschuhe, können zu einem Unfall führen – denn fehlendes Profil kann schnell zur Rutschgefahr werden. Um nicht zu stolpern, sollten auch im Weg stehende Möbel und Blumentöpfe zur Seite gestellt werden.
Vor dem Putzen der Fenster: Boden schützen und Rahmen waschen
Bevor die eigentliche Arbeit beginnt, sollte man den Fußboden mit einem alten Handtuch schützen. Das bewahrt den Teppichboden oder das Parkett vor hässlichen Flecken. Daraufhin sollten zunächst die Rahmen geputzt und mit einem Tuch getrocknet werden.
Streifenfreie Fenster: Diese Hausmittel helfen
- Essig: Das altbewährte Hausmittel ist ein wahrer Alleskönner und hilft im Alltag oftmals beim Entkalken, beispielsweise von Haushaltsgeräten. Das kann auch beim Fensterputz hilfreich sein: Schlieren und Streifen finden ihren Ursprung häufig in zu kalkhaltigem Wasser. Ein kleiner Schuss Essig reicht meistens schon aus – bei besonders hartem Wasser darf es auch etwas mehr sein.
- Zitronensaft: Genau wie Essig löst die Säure der Zitrone Kalkpartikel aus dem Wasser und verhindert unschöne Kalkflecken auf den Scheiben.
- Alkohol: Spiritus ist in jedem Glasreiniger enthalten und sorgt dafür, dass Regenwasser vom Fenster abperlt. Im Allgemeinen löst hochprozentiger Alkohol Fett, wirkt desinfizierend und ist biologisch abbaubar. Tipp: Beim Putzen mit Alkohol sollen Sie in jedem Fall Handschuhe tragen.
- Spülmittel: Für das Einschäumen der Scheibe sind ein paar Tropfen Spülmittel im Wasser hilfreich. Doch Vorsicht: Bei zu viel Geschirrspülmittel sind Streifen vorprogrammiert.
- Schwarzer Tee: Gerade bei fettigen Fingerabdrücken und straken Verschmutzungen wie Vogelkot kann schwarzer Tee als Putzmittel Wunder bewirken – die Gerbstoffe im Tee wirken fettlösend.
Fensterputzen mit Schwamm, Tuch oder Abzieher?
Für ein optimales Ergebnis beim Fensterputz benötigt man einen sauberen Schwamm, ein Schwammtuch, ein Fensterleder oder ein Mikrofasertuch. Damit sollte die Scheibe in kreisförmigen Bewegungen von oben nach unten und von innen nach außen nass abgewischt werden. Ein Mikrofasertuch löst hartnäckige Verschmutzungen besonders gut. Anschließend entfernt man mit einem Abzieher waagerecht und möglichst in einem Zug pro Bahn das Putzwasser von der Scheibe. Hierbei ist es sinnvoll, die Gummi- oder Silikonlippe des Abziehers nach jedem Streifen mit einem Tuch abzutrocknen. Zum Schluss werden die Ränder des Glases trocken gewischt. Tipp: Zum Nachpolieren kann ein Nylonstrumpf benutzt werden – damit werden die Fenster blitzeblank.
Die Wunderwaffe: Kaputte Nylonstrümpfe
Kaputte und ausrangierte Nylonstrümpfe galten schon zu Omas Zeiten als Wundermittel für streifenfreie Fenster. Als Wischtuch entfernen sie auch hartnäckigen Schmutz, erklärt die Aktion Das sichere Haus in Hamburg.
Zeitungspapier zum Trocknen: Ein Mythos?
Wer seine Fenster nicht mit einem Abzieher putzt, der muss sie nach dem Saubermachen trocknen. Dafür galt Zeitungspapier lange als das Hausmittel schlechthin. Es saugt Feuchtigkeit gut auf und fusselt nicht. Dennoch ist der Trick mit Vorsicht zu genießen: Die Druckfarbe kann auf hellen Fensterrahmen schnell schwarze Streifen hinterlassen. Außerdem kann es zu Kratzern oder Schrammen auf der Scheibe oder dem Rahmen kommen.
Das perfekte Wetter zum Fensterputz
Am besten eignet sich für das Putzen der Fenster leichter Sonnenschein – denn dann sieht man Stellen, die nachpoliert werden müssen, am schnellsten. Zu grelle Sonnenstrahlen können problematisch werden, weil die Reinigungslösung oft zu schnell eintrocknet und damit Schlieren hinterlässt. Zudem kann es schnell unangenehm werden, beim Fensterputz dauerhaft geblendet zu werden. Ein zu grauer Himmel hingegen kann dazu beitragen, dass Streifen übersehen werden.
Fenster putzen: Wie oft?
Wie oft die Fenster geputzt werden sollten, hängt natürlich davon ab, wie schnell sie wieder schmutzig werden. Gerade Menschen, die in der Stadt an einer befahrenen Straße wohnen, haben oft das Problem, dass sich Abgase und Staub schnell auf den Scheiben niederschlagen. Auf dem Land machen eher Pollen und Blütenstaub Probleme. Unter normalen Umständen sollte es aber reichen, die Fenster zwei bis drei Mal im Jahr gründlich zu reinigen.
Pflegemilch für die Dichtungen
Nach dem Fensterputzen ist es ratsam, die Dichtungen mit einer Pflegemilch zu behandeln. Sie können sonst infolge von Sonneneinstrahlung über die Jahre aushärten und sowohl spröde als auch brüchig werden. Dazu rät der Verband Fenster + Fassade. Im Anschluss empfiehlt er, auch die Wasserläufe der Fenster mit einem kleinen Schraubendreher zu reinigen. Die Entwässerungsöffnungen liegen in der Regel im unteren Rahmenbereich. Sie leiten etwa Wasser ab, das bei starkem Schlagregen in den Rahmenfalz eingedrungen ist.