Futter und ein Unterschlupf: So helfen Sie Wildtieren durch den Winter
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Auch im November kann man schon mit der Vogelfütterung anfangen.
© Quelle: Jens B¸ttner/ZB/dpa
Wetzlar. Mit der Winterfütterung von Wildvögeln tun Menschen Naturschützern zufolge nicht nur den Tieren, sondern auch sich selbst etwas Gutes. „Für den Menschen ist das eine herrliche Sache, es entsteht eine Bindung zwischen ihm und der Natur“, sagt Bernd Petri, Biologe beim Nabu in Wetzlar. Er rät, bereits im November mit dem Füttern anzufangen. So entdeckten die Vögel die Futterquellen rechtzeitig vor dem Winter.
Sperlinge, Meisen oder beispielsweise Finken bevölkern die Vogelhäuschen und Futtersäulen in den Gärten, auch der Stieglitz ist immer häufiger anzutreffen. Diese Vögel fliegen mittlerweile im November von den kargen Äckern, wo wegen der modernen Landwirtschaft ohnehin wenig für sie übrig bleibt, hin zu den Gärten, wie der Experte erläutert. Sie haben laut Petri gelernt, dass dort großzügig gefüttert wird.
Sicherheit für Mensch und Tier
Manchmal gibt es auch Wasser für die Vögel, dargereicht etwa in einer Vogeltränke oder einem Blumenkübeluntersatz. „Wenn man einen Stein reinlegt, friert das Wasser nicht so schnell“, sagt der Experte. Er rät zudem dazu, die klassischen Vogelhäuschen regelmäßig auszukehren, damit kein Schimmel entsteht und sich keine Krankheitserreger langfristig niederlassen können. Die Futtermischungen aus dem Handel können in der Regel unbesorgt verfüttert werden, allerdings sollte darin kein Ambrosia-Samen enthalten sein. Die Pflanze kann starke Allergien beim Menschen auslösen. Auch sollten an den Meisenknödeln die Netze abgemacht werden, damit sich die Vögel mit den Krallen nicht darin verhedderten.
Nistkästen sollten demnach im Winter in Ruhe gelassen werden, sie werden gern von Vögeln und anderen Tieren als Unterschlupf genutzt. Auch rät Petri dazu, im Garten Laub liegen zu lassen. Darin finden zum Beispiel Igel Unterschlupf. Ist ein Igel noch im November unterwegs, handelt es sich vermutlich um ein krankes Tier.
„Gesunde Igel befinden sich bereits im Winterschlaf“, sagt Carsten Schiller vom Verein Pro Igel. Ohne menschliche Hilfe überlebt vom Igelnachwuchs nur jedes zweite Tier den ersten Winter. Wer sich eines kranken Igels annehmen möchte, benötigt die Unterstützung einer Igelstation oder eines fachkundigen Tierarztes, betont Schiller. „Futter und Unterkunft genügen nicht.“ Das Tier bei einer Igelstation abzugeben, sei meist keine Lösung - diese seien bereits voll belegt.
RND/dpa