Karate – Kampf ohne Waffen: Experte gibt Tipps für Anfänger
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Die Selbstdisziplin im Fokus: Karate eigne sich für alle, sagt Experte Wolfgang Weigert.
© Quelle: Getty Images
Um attraktiver zu werden, hat das IOC für Tokio Disziplinen ins Programm aufgenommen, bei denen es bisher noch nie Wettkämpfe bei Olympia gegeben hat. Neu sind Skateboard, Surfen, Sportklettern – und Karate.
Karate? Könnte ich das auch?
„Karate kann jeder trainieren: von Jung bis Alt, Männer und Frauen, auch Menschen mit Handicap“, sagt Wolfgang Weigert, Präsident beim Deutschen Karate-Verband (DKV). „Derzeit sind bei uns in etwa 2400 Vereinen rund 150.000 Mitglieder organisiert. 95 Prozent davon im Breitensport.“
Karate ist eine waffenlose Kampfkunst, die ihren Ursprung vor über 1500 Jahren im alten China hatte. „Hierbei handelt es sich um den einzigen Zweikampf, bei dem auf jeglichen Kontakt verzichtet wird“, sagt Verbandspräsident Weigert. Denn es würden zwar Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken gelehrt, zu einer Berührung dürfe es dabei aber nicht kommen. „Durchschlagen kann jeder Depp! Abstoppen ist eine Kunst.“ Man spreche deshalb auch von Kampfkunst.
Respekt und Kontrolle
„Karate beinhaltet einen hohen ethischen Anspruch“, erklärt DKV-Präsident Weigert. Nicht der Sieg sei das eigentliche Ziel, sondern die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit. „Dabei spielen Selbstbeherrschung und Konzentration eine wichtige Rolle. Die Achtung vor dem Gegner steht an oberster Stelle.“
Höflichkeit und Respekt, körperliche sowie geistige Anregung, die bis ins hohe Alter fit hält: „Durch das regelmäßige Üben verbessern sich nicht nur Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit, auch die eigene Entschlossenheit wird geschult“, weiß Weigert, der selbst seit vielen Jahren Karate trainiert. „Ziel ist, dass man lernt, seinen Körper zu bestimmen.“
Das Gute: „Man benötigt keine bestimmte körperliche Voraussetzung, keine spezielle Ausrüstung und auch nicht unbedingt viel Geld“, sagt Verbandspräsident Weigert. „Seriöse Vereine unterstützen auch die Karateinteressierten, die finanziell weniger gut ausgestattet sind.“ Infos dazu gibt es auf der Seite des DKV.