Mähroboter: Tödliche Gefahr für Igel und Co.

Mähroboter erleichtern die Gartenarbeit, aber erkennen Kleintiere nicht als Hindernisse.

Mähroboter erleichtern die Gartenarbeit, aber erkennen Kleintiere nicht als Hindernisse.

Hannover. Für Gartenbesitzer sind sie ein Segen, für kleine Tiere eine tödliche Gefahr: Mähroboter werden immer günstiger und immer beliebter. Anbieter der Mähhilfen versprechen, dass die Roboter ganz intelligent Hindernissen ausweichen können. Doch die Realität sieht anders aus: Tierschützer sprechen von zunehmenden Unfällen, bei denen Tiere wie Igel, Mäuse und Kröten unter den Mäher geraten – und schwere oder tödliche Verletzungen davon tragen.

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Mähroboter können für Tiere tödlich sein

Leider kommt es in Gärten immer wieder zu tragischen Tier-Unfällen mit Mährobotern. Der Tierschutzverein München macht darauf aufmerksam, dass vor allem Igel zu Opfern der automatischen Rasenmäher werden. Der Verein berichtete von einem Igel, dessen Schnauze durch die scharfen Klingen des Roboters zerschnitten wurde. Aufgrund seiner schweren Verletzungen im Gesicht, musste das stachlige Tier eingeschläfert werden. Hintergrund: Igel sind keine Fluchttiere. Bei Gefahr kugeln sie sich ein, schreibt der Deutsche Tierschutzbund. So haben sie keine Chance gegen Mähroboter.

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Viele Mähroboter erkennen Tiere nicht

Viele Besitzer von Mährobotern wissen nicht einmal, wie gefährlich die Mäher für Kleintiere sein können. Es wird häufig davon ausgegangen, dass die Roboter Hindernisse erkennen und umgehen. Außerdem ist die Annahme weit verbreitet, dass die Mähhilfen viel zu tief liegen, um Tieren Schaden zuzufügen. Doch das ist laut dem Tierschutzverein München nur bei wenigen Exemplaren der Fall. Einige Mähroboter haben zwar Sensoren, die in alle Richtungen auch sehr kleine Hindernisse erkennen und daher rechtzeitig ausweichen können. Aber manche Modelle – darunter auch teure – machen nur bei großen Hindernissen halt oder reagieren zu spät. Zudem haben nur die wenigsten Mähroboter ihre Klingen in der Mitte: Wenn sich die Messer nah am Rand befinden, können diese schon viel Schaden anrichten, bevor die Sensoren die Tiere überhaupt wahrnehmen.

Fuß überfahren: Zwei Mähroboter im Test durchgefallen

Und auch Menschen scheinen nicht gänzlich sicher vor den selbstständigen Mähhilfen zu sein. Stiftung Warentest hat acht Rasenmäher-Roboter auf ihre Leistung beim Mähen, Handhabung und Sicherheit geprüft. Während sechs Modelle gut abschnitten, fielen zwei durch. Der ausschlaggebende Grund: Hondas Miimo 310 und der Robomow RC304u haben einen künstlichen Fuß auf dem Rasen überfahren, weil sie ihn nicht erkannt haben. Stiftung Warentest wollte damit überprüfen, ob die Roboter einen Fuß verletzen könnten. Da viele Menschen ihren Mähroboter entgegen der Empfehlung der Hersteller ohne Aufsicht laufen lassen, war es den Experten wichtig, dass die Mähhilfen beispielsweise Kinderfüße erkennen und in diesem Fall sofort anhalten.

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Tierfreundlich Rasen mähen: Mähroboter nicht abends laufen lassen

Aus Bequemlichkeit wird der Mähroboter gerne mal abends angemacht, damit der Rasen am nächsten Morgen schön kurz ist. Für Kleintiere kann diese Entscheidung aber tödlich sein. In der Dämmerung verlassen Igel nämlich ihr Versteck und werden zu leichten Opfern. Die Mähhilfen sollten daher nur tagsüber und unter Aufsicht auf den Rasen gelassen werden, rät der Deutsche Tierschutzbund. Tierschützer empfehlen zudem, den Rasen nicht andauernd kurz zu halten. Wer ständig den Rasenroboter laufen lässt, sorgt laut dem Tierschutzverein München auch dafür, dass Insekten, Kleinsäuger und Schnecken vernichtet werden. Und die sind für das Ökosystem und als Nahrungsquelle für andere Tiere wichtig. Außerdem verhindert das häufige Mähen, dass sich wichtige Nektarquellen (beispielsweise die Blüten von Klee) für Insekten bilden können.

Igel vor Mährobotern schützen: Laubhaufen als Unterschlupf schaffen

Bevor man den Mähroboter seine Arbeit erledigen lässt, sollte man laut dem Deutschen Tierschutzbund Hecken und Büsche kontrollieren. Zudem kann man den Kleintieren mit einem Rechen oder einer Harke einen Laubhaufen als Unterschlupf schaffen, den der Roboter mit hoher Wahrscheinlichkeit als Hindernis erkennt. Die Gartenabfälle sollten anschließend auf Tiere kontrolliert werden, die sich dort versteckt haben. Denn Igel lassen sich gerne in Komposthaufen, Böschungen oder Hecken nieder.

RND/bk

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