Marder vertreiben: So beugt man Marderschäden am Auto vor
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Marder knabbern bevorzugt Schläuche, Kabel und Isoliermaterial an. Im schlimmsten Fall können sie ein Auto fahruntauglich machen.
© Quelle: obs
Hannover. Vor allem im Frühjahr und Sommer mehren sich die gemeldeten Fälle von Marderschäden an Auto und Co. Laut ADAC seien die dadurch verursachten Pannen, für die die Straßenwacht jährlich ausrückt, mit 0,4 bis 0,5 Prozent relativ gering. Dennoch stellen die Schäden eine erhebliche Bedrohung für die Sicherheit im Straßenverkehr dar. Durchgebissene Schläuche, Kabel und Stromleitungen beeinträchtigen die Fahrtüchtigkeit des Autos und können gefährliche Unfälle verursachen.
Warum machen sich Marder am Auto zu schaffen?
Zum einen sind Marder neugierige Tiere. Unter der Motorhaube gehen sie auf “Entdeckungstour”, knabbern an verschiedenen Stellen und hinterlassen Exkremente. Die Duftstoffe der Tiere sind ein weiterer Grund, weswegen sich Marder in Autos verirren. Wittert ein Marder den Duft eines anderen Artgenossen in seinem Revier, verfällt er in einen regelrechten “Beißwahn”. In Abwesenheit des Rivalen macht sich der Verteidiger dann an alles, was ihm vors Maul kommt. Vor allem Zündkabel, diverse Schläuche und Isolierungen im Motorraum werden durch die Beißattacken beschädigt. Darüber hinaus dienen warme Motorräume Mardern als Schlaf- und Ruheplätze, vor allem im Herbst.
Wie kann man Marderschäden vorbeugen?
Eine Methode, um Marderschäden am Auto zu verhindern, ist, die Tiere durch unangenehme Gerüche vom Auto fernzuhalten. Als geeignete Hausmittel gelten Mottenkugeln, Toilettensteine oder Tierhaare (von Hunden oder Katzen), die im Motorraum verteilt werden.
Auch wenn viele auf die Wirksamkeit schwören, einen effektiven Langzeitschutz bieten diese Mittel eher nicht. Zum einen müssen sie immer wieder erneuert werden, zum anderen können sich die Tiere mit der Zeit an die Gerüche gewöhnen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Gerüche über die Lüftung in den Innenraum des Fahrzeugs gelangen.
Eine andere Maßnahme zielt darauf ab, Marder-anziehende Gerüche zu entfernen. Vor allem wer in der Nähe von Waldstücken, Parks oder anderen Grünanlagen wohnt, sollte darauf achten, regelmäßig das Auto zu waschen. So lassen sich Düfte, die ein Marder am Gefährt hinterlassen hat, effektiv beseitigen. Da die Nager bevorzugt unter der Motorhaube ihr Unwesen treiben, sollte auch eine Motorwäsche durchgeführt werden.
Technische Maßnahmen gegen Marder
Andere vorbeugende Maßnahmen sind technischer Natur. So lassen sich zum Beispiel sämtliche Kabel, Schläuche und Isoliermaterial mit Mänteln verstärken, die resistent gegen Marderbisse sind. Solche Ummantelungen können vom Experten in der Autowerkstatt angebracht werden.
Zumindest eine Zeit lang lassen sich Marder mit Ultraschall vertreiben. Die hochfrequenten Töne, die von dem im Motorraum montierten Ultraschallgerät ausgesendet werden, sind nur von den Marderohren zu vernehmen. Zusätzlich dazu kann ein sogenanntes Mardergitter unter den Motorraum gelegt werden. Dabei handelt es sich um ein Metallgeflecht, das die Marder mit ihren empfindlichen Pfoten beim Betreten abschrecken soll. Bei beiden Methoden nimmt die Wirksamkeit des Schutzes mit zunehmender Gewöhnung des Marders an das fremde Geräusch oder Objekt jedoch ab.
Eine weitaus effektivere Marderschreck-Methode ist der Einsatz von Elektrizität. Mit kleinen Stromschlägen lassen sich Marder verjagen, wenn sie im Motorraum in Kontakt mit einem dort installierten Elektroschockgerät kommen. Wie bei elektrisierten Weidezäunen ist die Stromstärke ungefährlich für die Tiere und dient lediglich zur Vertreibung.
Kommt die KfZ-Versicherung für Schäden durch Marderbisse auf?
Schäden, die durch Marderbisse entstanden sind, können durch die Teil- oder Vollkaskoversicherung abgedeckt werden. Allerdings sind meist nur die direkten Schäden und nicht die weitaus kostspieligeren Folgeschäden abgedeckt. Problematisch ist das vor allem, weil die Schäden mitunter erst dann entdeckt werden, wenn es bereits zu größeren Defekten am Auto gekommen ist. Außerdem werden Unfälle, die auf Marderschäden zurückzuführen sind, in der Regel nicht übernommen.
Doch selbst bei den kleineren Schäden, die Marderbisse an Kabeln oder Schläuchen verursachen, lohnt sich der Versicherungsschutz nicht unbedingt. Denn: In vielen Tarifen sind Eigenbeteiligungen festgelegt, die oft höher sind als die Kosten für die Ausbesserung eines einzelnen Kabels oder Schlauches.
Nie wieder Marderschäden
Den besten Schutz bieten letztlich immer noch Maßnahmen, die den Mardern gar nicht erst Zugang zum Auto oder Motorraum ermöglichen. Dazu zählen neben Garagen auch Verschlüsse, die unterhalb des Motorraums angebracht werden. Immer mehr Autohersteller entwickeln deshalb Modelle, deren Motorraum komplett geschlossen ist. So können Marder nicht in den sensiblen Bereich gelangen und Schaden anrichten.