Meldepflicht: Was Haustierbesitzer über Corona wissen sollten

Mundschutz für Hunde? Viele Besitzer sorgen sich um ihre Vierbeiner und sind verunsichert, inwieweit das Coronavirus auch Haustiere gefährdet.

Mundschutz für Hunde? Viele Besitzer sorgen sich um ihre Vierbeiner und sind verunsichert, inwieweit das Coronavirus auch Haustiere gefährdet.

Um der Forschung zu helfen, sollen bald positive Corona-Tests bei Haustieren bei den Behörden meldepflichtig werden. Für die rund 31 Millionen Haustierbesitzer in Deutschland eröffnen sich nun Fragen wie: Muss ich mein Haustier jetzt auf Corona testen lassen? Können Haustiere überhaupt infiziert werden? Und: Wie gefährlich wäre das?

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Können sich Haustiere wie Hunde und Katzen mit Sars-CoV-2 infizieren?

Ja. Mehrere Ausbrüche haben gezeigt, dass auch bestimmte Tierarten für Sars-CoV-2 empfänglich sind. Dazu gehören unter anderem Hunde, Katzen, Frettchen und Goldhamster. In Versuchen wurde festgestellt, dass bestimmte Tiere nach Kontakt zu Infizierten oder Menschen mit einem Verdacht auf Sars-CoV-2 positiv auf das Virus getestet worden.

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Können Haustiere an Covid-19 erkranken?

Auch wenn sich Haustiere in seltenen Fällen bei ihren Besitzern anstecken können, zeigen sie kaum bis keine Symptome – das haben Wissenschaftler der University of Hong Kong herausgefunden. Die Forscher beziehen ihre Untersuchungen auf Hunde; zwei von fünfzehn untersuchten Hunden waren infiziert, zeigten jedoch keinerlei Symptome und erschienen nicht krank.

In der Vergangenheit wurde auch von einigen Fällen berichtet, in denen sich Katzen vermutlich bei ihren Besitzern angesteckt hatten, etwa in Hong Kong, Frankreich und den USA. Der Weltorganisation für Tiergesundheit zufolge hätten unter Laborbedingungen Katzen andere Katzen anstecken können. Sie schienen anfälliger zu sein als etwa Hunde und könnten auch selbst erkranken.

Können Haustiere das Coronavirus auf den Menschen übertragen?

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde und Katzen das Virus auf Menschen übertragen können – es verbreitet sich vor allem über Tröpfchen und Aerosole von Mensch zu Mensch. Es habe aber wenige Fälle gegeben, in denen Nerze Menschen angesteckt hätten. Und andersherum: Wer mit Corona infiziert sei, solle den Kontakt zu Haustieren reduzieren.

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Wie gefährlich sind Corona-Infektionen bei Haustieren?

Derzeit werden Ansteckungswege und deren Auswirkungen intensiv erforscht. Bisher sind Infektionen bei Haustieren nur in Einzelfällen bekannt. Aktuell gibt es keine belastbaren Hinweise dafür, dass das neuartige Coronavirus Sars-CoV-2 auch für Haustiere gefährlich ist. Hingegen ist Tierärzten längst bekannt, dass Coronaviren von anderen Stämmen durchaus gefährlich und anstrengend sind für Haustiere – sie verursachen aber keine Lungeninfektionen, sondern Darmentzündungen.

Muss ich meinen Hund/meine Katze jetzt auf Corona testen lassen?

Nein, eine allgemeine Testpflicht soll laut Bundeslandwirtschaftsministerium nicht kommen. Positive Corona-Tests bei Haustieren sollen aber bald bei den Behörden meldepflichtig werden, um der Forschung zu helfen. Die Meldepflicht richtet sich an Tierärzte, Ämter und andere Teststellen. Eine Verordnung dazu liege den Bundesländern vor und solle am 3. Juli im Bundesrat verabschiedet werden, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) am Dienstag (16. Juni) in Berlin.

Das soll für alle vom Menschen gehaltenen Tiere gelten, auch für Zootiere. Sinnvoll könne es etwa sein, Katzen testen zu lassen, die in einem Haushalt mit Corona-Infizierten lebten. Vorsorglich alle Tiere testen zu lassen, wäre dagegen nicht sinnvoll, betonte die Ministerin.

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Welche Symptome zeigen Haustiere bei einer Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2?

Über Symptome bei Haustieren, die an Covid-19 erkrankt sind, ist kaum etwas bekannt. In der oben genannten Studie der University of Hong Kong über Hunde und das Coronavirus wurden keinerlei Symptome festgestellt. In einer anderen Studie mit Goldhamstern fanden Wissenschaftler heraus, dass erkrankte Tiere Symptome wie Kurzatmigkeit und Gewichtsverlust zeigten – sich aber auch schnell wieder erholten. Auch Frettchen sollen das Virus schnell vermehren und Artgenossen anstecken können, zeigen jedoch wie Hunde kaum Symptome der Krankheit.

Können Haustiere das Coronavirus von draußen ins Haus tragen?

Eher unwahrscheinlich, aber ganz auszuschließen ist dieses Szenario nicht. Da bereits von Fällen berichtet wurde, in denen sich Katzen vermutlich bei ihren Besitzern angesteckt haben und infizierte Katzen andere Katzen angesteckt haben. So könnte sich eine Katze mit Ausgang rein theoretisch anstecken und das Virus ins Haus tragen. Ob dies auch auf Hunde zutrifft, ist bisher unklar.

Doch auch wenn das Haustier das Coronavirus ins Haus tragen sollte, so gibt es bisher laut der WHO keine Hinweise darauf, dass Haustiere wie Hunde und Katzen das Virus auf Menschen übertragen können – es verbreitet sich vor allem über Tröpfchen und Aerosole von Mensch zu Mensch.

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Sollten Haustiere wie Hunde und Katzen desinfiziert werden?

Experten warnen ausdrücklich vor einer großflächigen Desinfektion von Haustieren, auch lange Waschvorgänge seien nicht sinnvoll, rät “die Hundezeitung”. Desinfektionsmittel können Tieren massive gesundheitliche Schäden zufügen. Als Besitzer sollte man seine Haustiere von fremden Personen fernhalten und selbst sollte man fremde Tiere aktuell auch nicht streicheln.

Wer mit Corona infiziert ist, sollte den Kontakt zu Haustieren reduzieren. Generell gilt: Die grundlegenden Hygiene-Regeln sind zu beachten, nach jedem Umgang mit Tieren sollte man sich etwa gründlich die Hände waschen.

Ich bin am Coronavirus erkrankt und in häuslicher Isolation – was mache ich mit meinem Haustier?

Tierheime betonen, dass zunächst einmal kein Grund dafür besteht, Haustiere vorsorglich in Tierheimen abzugeben oder gar auszusetzen. Falls ein Haustier positiv auf das Virus getestet wird, sei das kein Grund, das Tier einzuschläfern. Weiter empfehlen Experten, Haustiere wie Hunde und Katzen im ursprünglichen Wohnumfeld zu lassen. Covid-19-Patienten sollten aber beim Umgang mit ihren Haustieren Vorsicht walten lassen, möglichst den engen Kontakt vermeiden und die grundlegenden Hygiene-Regen beachten.

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Wer sich in häuslicher Isolation befindet und einen Hund besitzt, sollte Unterstützung von geeigneten Personen (möglichst junge, gesunde Menschen) annehmen, die mit dem Vierbeiner regelmäßig “Gassi gehen”. Experten raten, dass die Helfer eine eigene Leine verwenden, nicht die des Hundehalters, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten. Hunde-Ausführer und Besitzer sollten sich nach dem Spaziergang gründlich die Hände waschen.

Wer eine Katze besitzt, die normalerweise Freigang genießen darf, sollte das Tier für die Dauer der Quarantäne im Haus halten und zudem nicht zusammen (beispielsweise in einer Tierpension) mit anderen fremden Katzen unterbringen.

mit dpa

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