Nachhaltig und bescheiden statt opulent? Warum Carrie Johnson ein gemietetes Hochzeitskleid trug

Der Kaufpreis für Symonds’ Modell beträgt Medienberichten zufolge umgerechnet rund 3300 Euro.

Der Kaufpreis für Symonds’ Modell beträgt Medienberichten zufolge umgerechnet rund 3300 Euro.

Hannover. Es soll ja Glück bringen, als Braut am Hochzeitstag etwas Geliehenes zu tragen. Ob Carrie Johnson, geborene Symonds, sich das auch gedacht hat, als sie vor ein paar Wochen dem britischen Premierminister Boris Johnson das Jawort gab? Vielleicht musste auch beim Outfit gespart werden, nachdem das Paar jüngst die privaten Räumlichkeiten in der Downing Street für rund 200.000 Pfund sanieren und neu einrichten ließ und dafür von der britischen Presse gescholten wurde.

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Symonds’ schlichtes, elfenbeinfarbenes Brautkleid im Bohostil war jedenfalls keine Maßanfertigung, sondern ein Mietobjekt – für 45 Pfund pro Tag. Nichtsdestotrotz hat es ein Designer entworfen: der Grieche Christos Costarellos, Spezialist für Hochzeits- und Abendmode. Der Kaufpreis für Symonds’ Modell beträgt Medienberichten zufolge umgerechnet rund 3300 Euro. Solch eine Summe ist nicht ungewöhnlich für ein Brautkleid und wird auch von Frauen bezahlt, die keine Regierungschefs heiraten und deren Hochzeitsfotos nicht um die Welt gehen. Denn die Hochzeitsbranche macht Paaren seit Jahren weis, dass der schönste Tag im Leben auch der teuerste sein muss.

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Micro Weddings werden immer beliebter

Durch die pandemiebedingte, fast ein Jahr lang dauernde Partyflaute hat sich die Idee von sogenannten Micro Weddings mit Feiern zu zweit oder im allerengsten Familien- und Freundeskreis durchgesetzt. Fragen nach aufwendigen Einladungskarten, außergewöhnlichem Blumenschmuck oder exklusiver Location zum Feiern stellten sich dabei ebenso wenig wie die nach opulenten Outfits. Klein, aber fein, lautete in diesem Frühjahr, der Hauptsaison für Heiratswillige, die Devise.

„Britanniens Marie Antoinette“ will auch nachhaltig sein

Die unaufgeregte Zeremonie der Johnsons samt lässig zur Schau getragener Garderobe (sie posierte beim Fotoshooting barfuß, er mit verrutschter Krawatte) passte zum Trend, war aber womöglich auch ein wenig wohlfeil: Hier setzte sich ein Paar in Szene, das wegen seiner Vorliebe für goldene Tapeten öffentlich verspottet wurde und nun beweisen wollte, dass es durchaus nicht überkandidelt ist und auch Wert auf Nachhaltigkeit legt.

Carrie Johnsons vorherrschender Ruf als „Britanniens Marie Antoinette“ ist dabei gar nicht so weit hergeholt: Auch die als verschwendungssüchtig geltende Frau von Ludwig XVI. präsentierte sich dem murrenden Volk einst in schlichten Musselinkleidern, um ihre Vorliebe für Einfachheit und Natur zu demonstrieren.

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Hier wurde nichts dem Zufall überlassen

Fest steht, dass die einstige Pressechefin der Konservativen und heutige First Lady Großbritanniens als Kommunikationsprofi nichts dem Zufall überlässt. Das Magazin „Tatler“ bezeichnete sie im Frühjahr als „mächtigste Frau im Land“, die viel Einfluss auf ihren Mann ausübt. Das Blatt scheute sich zudem nicht, einen Vergleich zu Shakespeares Lady Macbeth zu ziehen, eine von kaltem Ehrgeiz beherrschte Diva.

Mit ihrem Leihkleid plus Blumenkranz im Haar hat Carrie Johnson ein anderes Bild vermittelt: das der wertekonservativen, selbstbewussten jungen Frau, der Natur und Umwelt am Herzen liegen.

Was wird zur nächsten Feier getragen?

Tatsächlich verleihen immer mehr Brautmodelabels Kleider für den großen Tag und werben auf ihren Websites für diese „nachhaltige Alternative“. Dagegen ist nichts einzuwenden. Wie überzeugt aber Carrie Johnson tatsächlich von diesem Trend ist, wird sich im nächsten Sommer zeigen: Dann soll die Hochzeit in großem Stil nachgefeiert werden. Die Kleiderfrage bleibt spannend.

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