Orangensaft im Ökotest: Acht Produkte sind „gut“ – kein Saft erhält Bestnote

Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat Orangensäfte getestet.

Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat Orangensäfte getestet.

Erntebedingungen, Verpackung und Geschmack: Ökotest hat zusammen mit den Expertinnen und Experten der Control Union Certifications Germany 20 Orangensäfte im Hinblick auf verschiedene Kriterien bewertet. Davon wurden acht Produkte mit der Note „gut“ als empfehlenswert eingestuft. Kein einziger der Säfte erhält allerdings die Bestnote.

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Auffallend war laut Ökotest ebenfalls, dass der Preis kein Indiz für gute Qualität gewesen sei: Unter den vier Produkten, die am schlechtesten eingestuft wurden, seien auch teure Säfte. Demnach wurde der Bio-Saft „Direktsaft Orangensaft, Demeter“ von Beutelsbacher, der teuerste und den getesteten Säften, mit „mangelhaft“ bewertet. Unter den konventionellen Säften schnitt der „Innocent Direktsaft Orange ohne Fruchtfleisch“ am schlechtesten ab – Gesamtnote „ungenügend“. Zwar sei dessen Geschmack gut, doch die Produktion und Transparenz wurde als schlecht bewertet. Überzeugen konnte hingegen beispielsweise der „Albi Orange“ von Albi unter den Konzentraten. Bei den Direktsäften haben ebenfalls auch günstige Produkte gut abgeschnitten.

Ökotest hat die Anbieter zu den Arbeitsbedingungen befragt sowie die Säfte in Laboren auf deren Inhaltsstoffe, Aroma und den Geschmack geprüft.

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Arbeitsbedingungen

Laut Ökotest seien die Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern, darunter Brasilien, Mexiko oder Südafrika, teils „sehr bitter“. Allerdings hätten alle der befragten Anbieter den Fragebogen dazu beantwortet. Die Hälfte der Hersteller legte die gesamte Lieferkette offen – davon allerdings nur zwei der Bio-Anbieter. Gefragt wurde zudem nach der Möglichkeit für Mitarbeitende, sich über Missstände zu beschweren und ob Schutzkleidung bereit stehe. Alle neun Produkte mit dem Siegel der „Rainforest Alliance“ lieferten hier zufriedenstellende Ergebnisse. Bei den Herstellern ohne Siegel fielen die Antworten laut Ökotest „sehr dünn“ aus. Das Label zertifiziert neben klimabewusster Landwirtschaft auch das Wohlergehen von Farmmitarbeiterinnen und -mitarbeitern, das von unabhängigen Dritten regelmäßig geprüft werde.

Die Anbieter mit dem Siegel konnten auch bei der Frage punkten, „ob Berechnungen für existenzsichernde Löhne für die jeweilige Anbauregion vorliegen und ob bereits erste Schritte zu deren Sicherstellung erfolgt sind“. Doch auch andere Hersteller konnten hier mithalten, heißt es.

Geschmack

In der sogenannten Sensorikprüfung konnten nur drei Orangensäfte mit „sehr gut“ abschneiden – alle drei waren Direktsäfte. Dessen Geschmack beschrieben die Prüfenden als „wie frisch gepresst“. Direktsäfte werden direkt aus der Frucht gewonnen und abgefüllt. Fruchtsäften aus Konzentrat wird hingegen nach der Ernte das Wasser entzogen, um sie für längere Transporte haltbar zu machen. Später werden wieder Wasser sowie verlorengegangene Aromen hinzugefügt.

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Andere Säfte zeigten teils „bräunliche Reflexe in der Farbe“, sie überzeugten nicht im Geschmack. Ein Saft erfüllte außerdem nicht den empfohlenen Mindestgehalt von 200 Milligramm Vitamin C pro Liter. Ein anderes Produkt wies zugesetztes Vitamin C auf, das Ökotest als „überflüssig“ bewertete. In keinem Saft wurden jedoch Pestizide nachgewiesen.

Die Säfte durchliefen außerdem eine Aromastoffanalyse, in der der Direktsaft von Beutelsbacher negativ auffiel. Er zeigte eher das Aromaspektrum eines „nicht hinreichend rearomatisierten Saft aus Konzentrat“, urteilen die Prüferinnen und Prüfer.

Verpackung

Jeder zweite Frucht- und Gemüsesaft und -nektar werde in Deutschland in PET-Einwegflaschen abgefüllt. Dabei bewertet Ökotest Glas und Kartons je nach Herkunft als bessere Wahl. Bei regionalen Säften, wird zu Glas-Mehrwegflaschen geraten. Handelt es sich um überregionale Produkte, seien Kartons die umweltfreundlichere Option. Diese seien leichter und verursachten somit weniger CO₂ im Transport.

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