Tierärztin erklärt

Pollenallergie bei Hunden: Wie man Symptome frühzeitig erkennt

Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können im Frühling allergisch auf Pollen und Gräser reagieren.

Nicht nur Menschen, sondern auch Hunde können im Frühling allergisch auf Pollen und Gräser reagieren.

Im Frühling erwacht die Natur zu neuem Leben: Aus Grau wird Grün, die ersten Frühlingsblüher recken sich den warmen Sonnenstrahlen entgegen, das Leben spielt sich wieder draußen ab. Doch für Mensch und Hund beginnt dann auch wieder die Zeit des Pollenflugs.

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Schätzungsweise jeder vierte bis fünfte Hund leidet in Deutschland unter einer Pollenallergie. Sie nimmt bei Hunden meist bereits im Alter zwischen ein und drei Jahren ihren ersten Verlauf. Eine Veranlagung und Neigung zu einer Pollenallergie liegt besonders bei Rassen wie Bullterrier, West Highland White Terrier, Boxer, Golden und Labrador Retriever sowie dem Deutschen Schäferhund vor. Aber woran können Halter und Halterinnen erkennen, ob ihr Hund allergisch ist?

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Diese Symptome können auftreten

Betroffene Tiere haben ähnliche Symptome wie wir Menschen. Zum Beispiel juckende Haut. Der Hautausschlag zeigt sich meist im Gesicht, im Bereich der Pfoten und am Unterbauch des Hundes, was sich damit erklären lässt, dass jene Körperteile am ehesten mit den Allergenen in Kontakt kommen. „Ein Hinweis ist, wenn der Hund nach dem Gassigang besonders starken Juckreiz verspürt“, sagt Tierärztin Birgitta Nahrgang. „Da dieser aber auch andere Ursachen wie zum Beispiel Milben haben kann, ist es immer sinnvoll, einen fachkundigen Rat einzuholen.“ Zudem sind auch andere oder gar zusätzliche Allergien gegen Futtermittel oder Flohspeichel möglich.

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Aber auch Atemprobleme können bei pollenallergischen Hunden auftreten. Genauso wie tränende beziehungsweise gerötete Augen, Appetitlosigkeit oder allgemeine Schlappheit.

Im Zweifel frühzeitig zum Tierarzt

Es gibt mehrere Pflanzen, die ein besonders hohes Allergiepotenzial haben. Darunter Birke, Erle, Eiche, Ulme, Haselstrauch, Ahorn, Buche, Weide, Pappel, Gräser sowie Wildkräuter und Roggen. Die Symptome können in den Monaten von Februar bis September auftreten, meist aber verstärkt in der Frühjahrszeit.

Manchmal treten die Beschwerden aber auch sehr unspezifisch auf. Das kann in vielen Fällen dazu führen, dass man erst sehr spät auf eine Allergie dieser Art schließt. Um das zu vermeiden, sollten Halterinnen und Halter bei Verdacht schon früh- und rechtzeitig einen Tierarzt beziehungsweise eine Tierärztin aufsuchen. Diese können die Tiere untersuchen und bei einer dementsprechenden Diagnose mit einer Behandlung beginnen.

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Allergene bestimmen lassen

Meist führt der Tierarzt beziehungsweise die Tierärztin Haut- und Bluttests durch, um festzustellen, auf welche Pflanzen und Gräser der Hund allergisch ist. Die Kosten hierfür belaufen sich je nach Anzahl der zu testenden Allergene auf 100 bis 200 Euro.

Etwas teurer fällt hingegen ein Intrakutantest aus, ein Hauttest. Er erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung und die Verfügbarkeit bestimmter Testsubstanzen; deshalb wird er nur von Dermatologinnen und Dermatologen durchgeführt.

Hyposensibilisierung als „Goldstandard“

Ist das Allergen gefunden, auf das der Hund reagiert, kann eine medikamentöse Behandlung helfen, um die Symptome und Beschwerden zu lindern. Zudem gibt es die sogenannte Hyposensibilisierung, bei der über einen längeren Zeitraum, sich in der Dosis kontinuierlich steigernde Mengen der Allergene injiziert werden. So soll sich der Hund langsam an die Allergene gewöhnen, damit es zu einer dauerhaften Abschwächung der Symptomatik kommt.

Für viele Allergiker noch Utopie: Eine Welt ohne Allergien.

Wie funktioniert die Hyposensibilisierung?

Triefnasen, Niesattacken, Augenjucken: Mit Tabletten, Tropfen oder Spritzen können Allergikerinnen und Allergiker ihr Immunsystem an die Allergieauslöser gewöhnen. Fachleute nennen das Hyposensibilisierung. Wie funktioniert diese Therapie? Und für wen ist sie wirklich geeignet?

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Tierärztin Nahrgang rät Besitzerinnen und Besitzern betroffener Hunde zur Variante der Hyposensibilisierung. Das sei der „Goldstandard“. Etwa 70 Prozent aller desensibilisierten Hunde würde gute Ergebnisse zeigen – und das ohne dabei Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. „In meiner Praxis habe ich in den vergangenen 22 Jahren keine einzige unerwünschte Nebenwirkung oder gar einen anaphylaktischen Schock gesehen”, sagt sie.

Richtig baden, richtig füttern

Ansonsten können Hundehalterinnen und Hundehalter noch einige unterstützende Maßnahme treffen. Um die allergene Last zu verringern, ist es nach Ansicht von Nahrgang sinnvoll, Hunde häufig abzubaden. Verwendet man ein Allergikershampoo lässt sich dieser Effekt noch verstärken.

Des Weiteren profitieren pollenallergische Hunde von der Zugabe ungesättigter Fettsäuren zum Futter. Diese können sich positiv auf das Immunsystem auswirken und dazu beitragen, dass sich auch die Allergiker unter den Tieren auf einen sonnigen Frühling freuen können.

Wir haben diesen Artikel am 6. April 2023 aktualisiert.

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