Sport mit dem Hund: Welche Sportart ist die Richtige?

Das sogenannte Dogging ist eines der beliebtesten Sportarten mit dem Hund.

Das sogenannte Dogging ist eines der beliebtesten Sportarten mit dem Hund.

Frankfurt am Main. Hunde lieben es, sich zu bewegen und sich gemeinsam mit ihrem Halter auszutoben. Dabei muss man sich nicht auf Spaziergänge beschränken: Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Sportarten, die Herrchen und Frauchen gemeinsam mit ihrem Hund ausüben können. Beispielsweise Joggen – das sogenannte Dogging. Aber auch Sportarten wie Radeln und Schwimmen sind mit manchen Hunden möglich.

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Charakter des Hundes entscheidend für Wahl der Sportart

Um den passenden Sport zu finden, sollten Halter den Charakter ihres Hundes berücksichtigen. "Man muss schauen, was für ein Typ der Hund ist", sagt Astrid Behr, Sprecherin vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte. "Ist er zum Beispiel eher ein Hüte-, Schutz-, Wach- oder ein Jagdhund?" Für Jagdhunde biete sich ein Sport an, bei dem sie ihre gute Nase einsetzen können. Dazu zählt beispielsweise das Mantrailing, bei dem die Hunde nach Personen suchen. Für die Auswahl einer Sportart gilt immer: "Was dem Hund nicht schadet, ist auch erlaubt", sagt Lea Schmitz, Sprecherin beim Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Wichtig ist zudem, das Wetter zu beachten und den Hund nicht in der Sommerhitze im Freien zum Sport zu treiben.

Joggen, Radeln, Schwimmen: Viele Sportarten sind mit Hund möglich

„Grundsätzlich empfehle ich vor allem Sportarten, bei denen Hunde sich ausgewogen bewegen“, sagt Behr. Dazu zählen zum Beispiel Laufen oder Radeln mit Hund. „Idealerweise läuft der Hund dann ohne Leine“, sagt Behr. Voraussetzung ist aber, dass er in jeder Situation gut hört. „Wenn man den Hund an der Leine am Fahrrad führen will, sollte man ein Gestell nutzen“, rät Behr. Das sorgt dafür, dass der Hund nicht schräg neben dem Rad laufen muss. Auch das Schwimmen ist gut geeignet, weil es die Gelenke entlastet. Sportarten wie Frisbee, bei denen die Hunde springen und Drehungen vollführen, können hingegen die Wirbelsäule belasten.

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Nicht jeder Sport ist mit jedem Hund möglich

Allerdings sollten Hundehalter vorab einige Dinge bedenken. „Mit Welpen oder sehr jungen Hunden sollte man noch keinen Sport machen“, sagt Behr. Die Knochen und Gelenke der Hundebabys wachsen noch und sind nicht stabil genug für den Sport. Bei kleinen Hunden beträgt diese Phase etwa ein Jahr. „Großwüchsige Hunde sind zum Teil aber auch erst mit drei Jahren ausgewachsen.“

Man sollte auch darauf achten, alte und chronisch kranke Tiere nicht zu überfordern. "Im Zweifel sollte man vorher seinen Tierarzt um Rat fragen", sagt Behr. Er kann einen Gesundheitscheck mit dem Hund machen, um beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen auszuschließen. Der Tierarzt sollte zudem Tipps dazu geben, welche Sportart sich für den Hund eignet. Und er weiß, ob es bei bestimmten Rassen Probleme geben könnte.

Möpse und andere Rassen mit einer kurzen Schnauze bekommen etwa nur schlecht Luft. Große und schwere Rassen wiederum eignen sich eher nicht für Sportarten, bei denen sie viel springen müssen, weil das schnell die Gelenke belastet.

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Hund langsam an Sport gewöhnen

Wie aber beginnt man mit dem Sport? Eigentlich ist es gar nicht so viel anders als bei Menschen: War man vorher unsportlich, muss man die Ausdauer erst langsam und Stück für Stück aufbauen – das gilt auch für den Hund. "Dass ein Hund Muskelkater hat, merkt man zum Beispiel daran, dass er eine Weile nach dem Sport gar nicht mehr aufstehen will", sagt Petra Seidl, Tierphysiotherapeutin aus Schopfheim. Dann hat man es übertrieben und sollte es beim nächsten Mal behutsamer angehen lassen. Auch ein Hund, der langsam hinter dem Fahrrad hertrottet, ist müde.

Warm-Up und Cool-Down für Hund einplanen

Für alle Hundearten ist es wichtig, dass sie vor dem Sport ihre Muskeln gut aufwärmen. Dazu bietet es sich zum Beispiel an, mit dem Hund ein Stück zu gehen, zu rennen oder ihn Schlangenlinien durch die Beine laufen zu lassen. „Auch Kommandospiele mit Sitz, Platz und Stopp eignen sich dazu hervorragend“, sagt Seidl. Das Aufwärmen sollte laut der Tierphysiologin etwa 15 bis 20 Minuten dauern.

Ebenso wichtig ist es, nach dem Sport Zeit für den Cool Down einzuplanen. „Ansonsten sitzt der Hund im Auto und kühlt dann plötzlich stark ab“, sagt Seidl. Das kann ähnlich wie bei Menschen das Immunsystem schwächen oder dazu führen, dass die Muskeln schmerzen und sollte entsprechend vermieden werden.

Hund nicht zum Sport zwingen

Sowohl Halter wie auch Hund Freude müssen aber Freude an der jeweiligen Bewegung haben. Hunde, die nicht mit Freude bei der Sache sind, werden ohnehin nicht mitmachen wollen. Halter sollten ihr Tier nie mit Druck zu einem Sport zwingen. „Ob der Hund Spaß hat, sieht man schnell am Verhalten und an der Körpersprache“, sagt Schmitz. „Duckt er sich, oder lässt er sich leicht motivieren und ist freudig aufgerichtet bei der Sache?“ Halter sollten zudem daran denken, ihren Hund nicht nur körperlich, sondern auch mental zu fordern: „Denkaufgaben in Form von Suchspielen oder Ähnlichem gehören auch zu einer artgerechten Beschäftigung des Hundes.“

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Von RND/dpa

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