Studie: Die Venus war möglicherweise bewohnbar
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Die Venus könnte einst bewohnbar gewesen sein.
© Quelle: NASA
Wolken aus Schwefel, Temperaturen von mehr als 450 Grad und ein Oberflächendruck von 92 Bar: Mit den Bedingungen auf der Erde hat die Venus heute nicht mehr viel gemein. Doch das könnte vor langer Zeit ganz anders gewesen sein.
Auf der Venus herrschten Temperaturen zwischen 20 und 50 Grad
Zwei bis drei Milliarden Jahre lang soll die Venus bewohnbar gewesen sein, wie unter anderem „CNN“ berichtet. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler um Michael Way und Anthony Del Genio vom Goddard Institute for Space Studies der NASA. Mit mehreren Modellen simulierten sie dafür fünf mögliche Oberflächenverhältnisse des Nachbarplaneten. In allen abgebildeten Szenarien herrschten auf der Venus Temperaturen zwischen 20 und 50 Grad. Zudem erstreckte sich ein Ozean mit Kontinenten über den Planeten.
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„Die Venus erhält derzeit etwa doppelt so viel Sonnenstrahlung wie die Erde. All unsere Simulationen haben aber gezeigt, dass sie dennoch für flüssiges Wasser geeignete Temperaturen gehabt haben könnte“, sagte Way. Bisher war die Wissenschaft davon ausgegangen, dass auf der Venus wegen ihrer Nähe zur Sonne kein Wasser fließen konnte.
CO2-Ausgasung könnte stabiles Klima verändert haben
Vor 700 Millionen Jahren soll sich die Situation auf der Venus dann akut verändert haben. „Unsere Hypothese ist, dass die Venus Milliarden Jahre lang ein stabiles Klima hatte. Es ist möglich, dass ein globales Ereignis für die Veränderung von einem erdähnlichen Planeten zu dem höllischen Gewächshaus, das es heute ist, verantwortlich ist“, sagt Way. Die Forscher gehen davon aus, dass es damals zu einer massiven CO2-Ausgasung gekommen sei, die nicht wieder im Gestein gebunden werden konnte und die zu den heutigen enorm hohen Temperaturen führte. Die genaue Ursache für diesen enormen Treibhauseffekt ist noch unbekannt. Die Wissenschaftler nehmen jedoch an, dass ein Zusammenhang zur vulkanischen Aktivität des Planeten besteht.
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mkr/RND