„Total faszinierend“: Weltgrößte Fischbrutkolonie entdeckt

Ein Forschungsteam des Alfred-Wegener-Instituts hat am Grund des sALdlichen antarktischen Weddellmeeres mehr als 10.000 Nester des Eisfisches Neopagetopsis ionah mit einem Kamerasystem aufgezeichnet.

Ein Forschungsteam des Alfred-Wegener-Instituts hat am Grund des sALdlichen antarktischen Weddellmeeres mehr als 10.000 Nester des Eisfisches Neopagetopsis ionah mit einem Kamerasystem aufgezeichnet.

Bremerhaven. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Bremerhavener Alfred-Wegener-Institutes für Polar- und Meeresforschung haben im Süden des antarktischen Weddellmeers das weltweit größte bislang bekannte Fischbrutgebiet gefunden. Die Kartierung des Gebietes an Bord des Forschungsschiffes „Polarstern“ lässt auf eine Gesamtausdehnung von 240 Quadratkilometern mit geschätzt etwa 60 Millionen Nestern sogenannter Eisfische schließen, wie das Institut am Donnerstag mitteilte. Das entspreche in etwa der Größe der Insel Malta.

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„Die Vorstellung, dass ein solch riesiges Brutgebiet von Eisfischen im Weddellmeer bisher unentdeckt war, ist total faszinierend“, sagte Autun Purser, Tiefseebiologe am Alfred-Wegener-Institut. Schließlich werde das Gebiet in der Antarktis mit der „Polarstern“ bereits seit Anfang der 1980er Jahre erforscht. Bislang seien hier allerdings nur einzelne Eisfische oder kleinere Ansammlungen von Nestern nachgewiesen worden. Über die Entdeckung des Brutgebietes nahe dem Filchner-Schelfeis berichten die Expertinnen und Experten in einer aktuellen Veröffentlichung der Fachzeitschrift „Current Biology“.

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Keine Fischerei und nur nicht-invasive Forschung

Die Forschenden filmten und fotografierten im Februar 2021 in 420 bis 535 Metern Wassertiefe die Nester mit einem Kamerasystem, das die „Polarstern“ in langsamer Fahrt etwa anderthalb Meter über dem Meeresboden schleppte. Anhand der Aufnahmen habe das Team die runden, etwa 15 Zentimeter tiefen und im Durchmesser 75 Zentimeter großen Fischnester eindeutig identifizieren können, hieß es. Das Brutgebiet stimme räumlich mit dem Einstrom von warmem Tiefenwasser aus dem Weddellmeer überein.

Institutsdirektorin Antje Boetius sagte, die Studie zeige, wie dringend die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in der Antarktis sei. Die Bremerhavener hätten dafür ein Vorschlag erarbeitet, der der internationalen Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis vorliege, aber noch nicht verabschiedet worden sei: „Aber jetzt, da der Standort dieser außergewöhnlichen Brutkolonie bekannt ist, sollten Deutschland und andere Kommissionsmitglieder dafür sorgen, dass dort auch in Zukunft keine Fischerei und ausschließlich nicht-invasive Forschung stattfindet.“

RND/epd

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