„Wie viele Menschen müssen noch sterben?“

Luisa Neubauer pocht auf Boykott von Energie aus Russland

Klimastreik in Kriegszeiten: Fridays-for-Future-Mitbegründerin Luisa Neubauer heizt in Berlin den Massen ein (25. März 2022).

Klimastreik in Kriegszeiten: Fridays-for-Future-Mitbegründerin Luisa Neubauer heizt in Berlin den Massen ein (25. März 2022).

Berlin. Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer (25) dringt auf einen vollständigen Importstopp für fossile Energie aus Russland. „Die politische Macht, die mit einem Embargo einhergeht, ist unvergleichlich“, sagte die Mitbegründerin der Fridays-for-Future-Bewegung im Podcast „Klima und wir“ des Redaktions­Netzwerks Deutschland (RND).

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Nach „Wochen der humanitären Katastrophen und Kriegsverbrechen“ in der Ukraine müsse die Regierung die Realität anerkennen: „Wir schicken jeden Tag als Bundesrepublik Dutzende Millionen Euro an Putin. Wie viele Menschen müssen denn noch sterben, was für Horrorszenarien noch Realität werden, bis sich irgendwer angesprochen fühlt, mit aller Macht und Kraft dagegenzuhalten?“

Neben dem bereits beschlossenen Embargo für Kohle müsse daher auch der Bezug von Öl und Gas aus Russland gestoppt werden.

Podcast „Klima und wir“: Hier anhören

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Ihr sei klar, dass ein Embargo eine große Belastung für die heimische Wirtschaft und Gesellschaft sein werde, führte Neubauer im Gespräch aus. Daher müssten alle sozialen Ungerechtigkeiten, die damit einhergehen, ausgeglichen werden. Frieden gebe es aber nicht umsonst. „Irgendjemand wird für das Ende dieses Kriegs bezahlen müssen, und im Moment tun das fast ausschließlich die Menschen in der Ukraine. Das ist nicht das europäische Selbstverständnis, für das wir einstehen wollen.“

Aktivismus als sinnvoller Krisenhelfer

Angesichts des sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats, wonach der Welt nur noch drei Jahre Zeit bleiben, um die entscheidenden Weichen gegen den Klimawandel zu stellen, fordert die Klimaaktivistin, Fakten bei der dezentralen Energieversorgung zu schaffen. „Da reicht es nicht, allein auf die Regierung zu warten, sondern wir alle sind mehr denn je gefragt, Initiative zu zeigen“, so Neubauer. „Wir müssen die dezentrale bürgernahe Energiewende überall kickstarten.“

Neubauer spricht bei „Klima und wir“ auch über Erschöpfung im Kampf gegen die Klimakrise: „Wir sind auch manchmal müde und verzweifelt und fragen uns: Um Gottes willen, kriegen wir das noch hin?“ Umso bedeutsamer sei es, eine Haltung zu entwickeln, was ihnen in diesen Krisen helfe. „Ich habe nichts Sinnvolleres finden können als eine aktivistische Haltung.“

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Dabei ginge es nicht darum, dass man jeden Tag auf der Straße stehe, erklärte Neubauer, die gerade zusammen mit ihrer Großmutter an einem neuen Buch schreibt, „sondern, dass man es wagt, sich zu empören, und dann aus dieser Empörung etwas macht, weil wir wissen, dass sich die Dinge auch verändern lassen“.

Kampf für eine klimagerechtere Welt: die Aktivistin Neubauer beim Klimastreik von Fridays for Future in Berlin.

Kampf für eine klimagerechtere Welt: die Aktivistin Neubauer beim Klimastreik von Fridays for Future in Berlin.

Der RND-Podcast „Klima und wir“ ist nominiert für den Deutschen Podcast-Preis, den führende Unternehmen der Audiobranche vergeben. Hier können Sie für den Podcast abstimmen. Die neue Folge, in der die Fridays-for-Future-Aktivistin Neubauer vor allem über den Zusammenhang von Klimaschutz und Frieden spricht, findet sich unter www.rnd.de/klima-und-wir.

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